Die Weihnachtsbaumaktion der Clubs Soroptimist International Friedrichshafen und Überlingen erfüllt in diesem Jahr wieder über 770 Weihnachtswünsche von Kindern im Bodenseekreis, deren Familien sich kein üppiges Fest leisten können. Liebevoll und ganz persönlich verpackt liegt ein kleiner Teil dieser Geschenke auf einem Tisch im Friedrichshafener „Familien- und Nachbarschaftstreff 22“ in der Heinrich-Heine-Straße. Auf kleinen daran hängenden Kärtchen ist statt eines Namens eine Nummer und zum Beispiel „Mädchen (7) wünscht sich Puppe“ oder „Junge (10) wünscht sich ein Buch“ zu lesen. Neben solchen Klassikern stehen aber auch ganz einfache Dinge wie „Stofftiere“ oder „Socken“ auf den Wunschzetteln. Jugendliche wünschen sich gelegentlich einen Gutschein, um selbst mal zum Shoppen losziehen zu können. „Oftmals sind das die einzigen Geschenke, die für diese Kinder unter dem Baum liegen. Die Familien sind hierüber sehr dankbar“, weiß Heimgart Schneider vom Treff 22.
Das Jugendamt des Bodenseekreises hatte die Wünsche der Kinder eingesammelt und mit Nummern anonymisiert. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass es hierfür auch wirklich eine Bedürftigkeit gibt. Es waren in diesem Jahr zudem die Auswirkungen von Corona zu spüren: „Viele kleine Jobs und Zuverdienste sind weggefallen und damit der finanzielle Spielraum vieler Haushalte für ein kleines bisschen Geschenkfreude“, berichtet Schneider.
Die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder der Soroptimistinnen haben dann Weihnachtsbäume mit den Wunschzetteln bestückt, diese bei rund einem Dutzend Partnergeschäften im Bodenseekreis verteilt. Innerhalb weniger Tage waren die Bäume „abgeerntet“ und alle Wünsche platziert. „Die Spendenbereitschaft ist dieses Jahr wieder riesig, sogar noch höher als in den Vorjahren“, berichtet Gertrud Schlegel von Soroptimist Friedrichshafen, die die Aktion heuer zum 14. Mal durchführen. „Die Leute sind sehr solidarisch“, bestätigt auch Heike Huther von Soroptimist Überlingen, die im Zuge ihrer Aktion auch 90 Wünsche von Seniorinnen und Senioren erfüllen können.
„Um sicher zu gehen, dass keines der angemeldeten Kinder ohne das ersehnte Geschenk ausgeht, haben wir den Eingang der Geschenke dokumentiert und können in Einzelfällen auch einspringen, wenn es mal irgendwo hakt und der übernommene Wunsch nicht verwirklicht wird“, so Schlegl. Die Mitglieder des Serviceclubs kaufen das Geschenk dann mit Spendengeldern, was zum Glück aber nur selten nötig ist, wie sie berichten.
In diesen Tagen verteilen nun die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamts die Geschenke an die Familien, vor allem über die Familientreffs im Landkreis. Auch in so manchem elterlichen Auge ist dann ein kleines Funkeln zu sehen.
Bildinfo: Freuen sich über viele gespendeten Weihnachtsgeschenke für Kinder und Jugendliche im Bodenseekreis (v.l.): Lisa Brugger und Heimgart Schneider vom Jugendamt, Daniela Baumhauer, Gertrud Schlegel und Selmar Mayer von Soroptimist International Friedrichshafen.
Foto: Landratsamt Bodenseekreis