Wieder Gold für den Bodenseekreis: Bei der Zertifizierung für den Europäischen Energiepreis „European Energy Award (eea)“ hat das Landratsamt Bodenseekreis das zweite Mal in Folge die Gold-Auszeichnung erhalten. Damit kann sich der Landkreis weiterhin europäische Energie- und Klimaschutzkommune nennen. Am 5. November 2021 überreichte die Präsidentin des internationalen Vereins eea, Gudrun Heute-Bluhm, bei einer Feierstunde in Ravensburg die Gold-Urkunden an insgesamt 48 Kommunen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ermutigte die kommunalen Akteure per Videobotschaft dazu, weiter Verantwortung zu übernehmen und die auf der Weltbühne getroffenen Verpflichtungen in lokale Klimaschutzaktivitäten umzusetzen. Neben dem Landkreis erhielt auch die Stadt Friedrichshafen aus die begehrte Auszeichnung.
Der Europäische Energiepreis bestätigt, dass sich Städte, Gemeinden und Landkreise zu einer nachhaltigen Energie- und Klimapolitik verpflichtet haben und diese auch in die Tat umsetzen. Die teilnehmenden Kommunen unterziehen sich dazu einem mehrjährigen Dokumentations- und Prüfprozess aller ihrer energierelevanten Vorgänge und Aktivitäten. Mit einem von der EU einheitlich vorgegebenen Prüfkatalog bewerten neutrale Prüfer über 100 einzelne Aktionsbereiche zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung mit einem Punktesystem. Im Juni 2021 hatte dieser offizielle Prüftermin im Landratsamt Bodenseekreis stattgefunden.
In der Kreisbehörde begleitet diesen Zertifizierungsprozess eigens ein Energieteam aus Führungskräften und Experten der Klimaschutz-relevanten Fachbereiche. 2013 bekam der Bodenseekreis erstmals den European Energy Award Silber verliehen. Bis zum Gold fehlten nur wenige Prozentpunkte. 2017 erreichte der Landkreis mit 76,7 Prozent erstmals Gold, 2021 folgt nun die zweite Goldauszeichnung mit 80,2 Prozent. Schwachstellen aus den ersten Prüfrunden wurden hierfür systematisch bearbeitet und Verbesserungspotentiale beleuchtet. So beschloss der Kreistag 2020 ein Klimabudget in Höhe von fünf Euro pro Kopf der Kreiseinwohnerschaft und hat sich selbst dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß im Rahmen ihrer eigenen Handlungsbereiche deutlich zu reduzieren. Bis 2040 will der Bodenseekreis als klimaneutrale Verwaltung eine Vorbildfunktion einnehmen. Pluspunkte gab es auch für die Versorgung der kreiseigenen Liegenschaften mit Ökostrom, den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, den Solaratlas des Landkreises zusammen mit dem Beratungsangebot der Energieagentur für private Haushalte, Unternehmen und Kommunen sowie die Teilnahme am Forschungsprojekt LoKlim der Universität Freiburg zur lokalen Klimaanpassung und dem Projekt „Kommunen vernetzen“ in der Region Bodensee-Oberschwaben.
www.bodenseekreis.de/umwelt-landnutzung/klimaschutz-klimawandel/
www.kea-bw.de
www.european-energy-award.de
Bildinfo: Ein Teil des Energieteams Bodenseekreis bei der Preisverleihung in Ravensburg (v.l.): Nadine Vögtlin (Auszubildende), Tobias Gähr (Straßenbauamt), Dorothea Hose-Groeneveld (Energie- und Klimaschutzmanagement), Gudrun Homburger (Amt für Kreisentwicklung und Baurecht), Landrat Lothar Wölfle, Stefan Stoeßel (Abfallwirtschaftsamt), Klaus Ruff (Amt für Wasser- und Bodenschutz).
