Bis Mittwoch, 23. März 2022 haben sich seit Kriegsbeginn insgesamt 1.168 Menschen aus der Ukraine bei den drei Ausländerbehörden im Bodenseekreis als Kriegsgeflüchtete registrieren lassen. Das Landratsamt geht weiterhin von einer größeren Zahl aus, denn die geflüchteten Menschen melden sich erfahrungsgemäß oftmals mit einigen Tagen Verzögerung bei den Behörden. Angekommene sollten sich aber schnellstmöglich beim betreffenden Einwohnermeldeamt und auch bei den für ihren Aufenthaltsort zuständigen Ausländerbehörden in den Rathäusern Friedrichshafen, Überlingen oder dem Landratsamt melden.
In mittelbarer Obhut des Landkreises leben derzeit 266 Personen. Das Landratsamt hat hierfür gemeinsam mit den jeweiligen Betreibern provisorische Unterkünfte organisiert, beispielsweise in Ferienanlagen in Langenargen und Immenstaad, der Jugendherberge in Friedrichshafen sowie bei der Stiftung Liebenau. Über möglicherweise gemeindlich organisierte Sammelunterkünfte gibt es noch keinen zentralen Überblick.
Um sich auf die Ankunft weiterer Geflüchteter sowie den absehbaren Auszug beispielsweise aus Ferienwohnungen vorzubereiten, richtet das Landratsamt aktuell gemeindliche und schulische Mehrzweckhallen als Notunterkünfte her. So können ab voraussichtlich Ende KW12 Geflüchtete in der Seldnerhalle in Tettnang-Kau unterkommen. Die Notunterkunft hat eine Kapazität von bis zu rund 90 Personen und soll im Idealfall für die Angekommenen eine Durchgangsstation für wenige Tage sein, bis eine andere Bleibe organisiert werden konnte. Der Standort soll dem Landratsamt zudem als Aufnahmezentrum dienen, um Geflüchtete, die sich hilfesuchend an die Kreisbehörde wenden, erstversorgen zu können. Zusätzlich wird aktuell die Festhalle Langenargen als Notunterkunft vorbereitet. Diese steht voraussichtlich ab Anfang April zur Verfügung.
Die Ausländerbehörde des Bodenseekreises hat im Landratsamt einen Info-Punkt für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. Diese können sich hier behördlich registrieren, Sozialleistungen beantragen und sich beraten lassen. Der Info-Punkt befindet sich im Hauptgebäude des Landratsamts in der Friedrichshafener Albrechtstraße 77 und ist montags bis freitags von 9:00 bis 12:00 und donnerstags zusätzlich von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Für die Bürgerinnen und Bürger sowie für geflüchtete Personen bietet das Landratsamt ein Info-Telefon an. Hier werden – soweit möglich – Fragen beantwortet und praktische Hinweise gegeben. Das Info-Telefon „Ukraine-Flucht“ ist täglich zwischen 9:00 und 12:00 sowie 13:00 und 16:00 Uhr (donnerstags bis 17:00 Uhr) unter Tel. 07541 204-3330 erreichbar.
Auf der Internetseite des Bodenseekreises sind Informationen zusammengestellt, die für angekommene Geflüchtete sowie hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger bedeutsam sind: www.bodenseekreis.de/ukraine-flucht
Hier gibt es auch Informationen zum Spendenkonto des Bodenseekreises. Das dort eingehende Geld soll für schnelle unbürokratische Hilfen, Härtefälle, zusätzliche Betreuungsangebote und ggf. Starthilfen verwendet werden.
Um private Wohnraumangebote im Bodenseekreis für geflüchtete Menschen aus der Ukraine schnell erreichbar zu machen, hat das Landratsamt eine zweisprachige Wohnraum-Börse zur Bereitstellung von Zimmern, Wohnungen oder Häusern eingerichtet. Die Wohnraum-Börse ist auf der Informationsseite des Bodenseekreises unter www.bodenseekreis.de/ukraine-flucht zu finden, sowie direkt unter https://bodenseekreis.hospodar.de aufrufbar.