Mehr als 100 Waldbesitzende haben Ende November zwei Info-Nachmittage des Forstamtes Bodenseekreis in Diettmansweiler und Wittenhofen besucht, um sich über die Herausforderungen und Folgen des Klimawandels in den Wäldern des Bodenseekreises auszutauschen. So zeigten die örtlichen Försterinnen und Förster, wie klimastabile Wälder entwickelt werden können und welche Baumarten dafür besonders geeignet sind. Denn auch hier leiden die Wälder bereits unter Hitze, langanhaltender Trockenheit und Schädlingen. Dabei ist vor allem ein gesunder Wald ein lebensnotwendiger Klimaschützer für Menschen und Tiere.
Ein Blick in die Wälder zeigt oftmals: Die Bäume sind vertrocknet und werden gegenüber Schädlingen oder Stürmen immer anfälliger. Im Bodenseekreis sind die Schäden seit 2018 hoch und nur durch kurzfristige Maßnahmen sowie langfristiges Handeln zu bewältigen. So wurde an beiden Info-Nachmittagen an verschiedenen Waldbildern vorgestellt, wie klimastabile Wälder entwickelt werden können. „Schon in ganz frühen Jahren legt man den Grundstein für einen stabilen Wald“, berichtete in Diettmansweiler beispielsweise die örtliche Försterin Katja Walter den rund 45 Teilnehmenden.
In Wittenhofen erklärte Förster Markus Kramer den 60 Zuhörenden: „Nur mit der Fichte wird es in Zukunft nicht mehr gehen. Wir werden viel mehr auf Mischbaumarten setzen müssen.“ Mit einem fachgerechten Aufbau des Waldes können Bäume zudem ein gutes Wurzelwerk und passende Baumkronen ausbilden, was sie wiederum standhaft gegenüber Stürmen macht. Darüber hinaus informierte das Team des Forstamtes Bodenseekreis an beiden Info-Nachmittagen, welche Förderangebote es für Waldbesitzende durch das Land Baden-Württemberg und das Landratsamt Bodenseekreis gibt und wie sie genutzt werden können.
Vorgestellt wurde auch die „Wald-Expert-App“ für Waldbesitzende, die beispielsweise wichtige Informationen zur Bewirtschaftung im Zeichen des Klimawandels bereitstellt. Zudem erfuhren die Teilnehmenden, wie sie Rettungskräfte im Notfall möglichst schnell an einen Unfallort leiten können und welche Rolle dabei sogenannte Rettungspunkte spielen. Dies sind festgelegte Anfahrtsstellen für Rettungsfahrzeuge im Wald, die durch Schilder oder digitale Koordinatenangaben Treffpunkte beschreiben. Sie helfen in Notfällen bei der Kommunikation mit dem Rettungsdienst und erleichtern so das Auffinden des Unfallortes.
Bildinfo: Försterin Katja Walter mit den Waldbesitzenden in Diettmansweiler. Foto: Landratsamt Bodenseekreis