Im November 2022 hat der Bodenseekreis 150 geflüchtete Menschen aufgenommen (Vormonat: 144), 39 davon aus der Ukraine und 111 aus anderen Teilen der Welt. Bis Ende Dezember rechnet die Kreisverwaltung mit der Ankunft weiterer rund 160 Personen. Der größte Teil dieser Menschen werden aus Erstaufnahmestellen des Landes hierher zugewiesen. Ein kleinerer Anteil reist eigenständig im Landkreis.
Aktuell sind 2.680 Menschen aus der Ukraine bei den drei Ausländerbehörden im Bodenseekreis als Kriegsgeflüchtete gemeldet. Davon 1.246 im Landratsamt, 1.038 bei der Stadt Friedrichshafen und 396 bei der Stadt Überlingen (Ende November: 2.668). In dieser Zahl sind sowohl neuangekommene Personen berücksichtigt, als auch rück- und weitergereiste. Geflüchtete aus der Ukraine, die privat keine Bleibe finden, wohnen in durch die kommunale Seite organisierten und bereitstellten Unterkünften. So lebten Ende November 438 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Obhut des Landkreises. Auch Städte und Gemeinden des Landkreises stellen kommunale Unterkünfte bereit oder kümmern sich um Wohnraum für die vor dem Krieg geflüchteten Menschen, daher ist die tatsächliche Zahl Geflüchteter in kommunaler Unterbringung höher.
Der Bodenseekreis betreibt an mehreren Standorten Gemeinschaftsunterkünfte für geflüchtete Menschen aus aller Welt. In dieser sogenannten vorläufigen Unterbringung wohnen die Menschen in Mehrbettzimmern mit Gemeinschaftsküchen und -bädern. Aktuell leben hier 793 Personen.
Wegen der großen Zahl der zu versorgenden Menschen aus aller Welt reichen die Kapazitäten in den vorhandenen regulären Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises nicht aus. Deshalb muss der Landkreis viele Menschen in Notunterkünften in provisorisch hergerichteten Sporthallen oder andren Gebäuden beherbergen (in Klammern Belegungsstand aktuell:
- Seldner-Halle Tettnang-Kau (57 Personen)
- Grundschule Immenstaad (18 Personen)
- Festhalle Langenargen (43 Personen)
- Parkturnhalle Kressbronn (61 Personen)
- Alte Gymnasialturnhalle Überlingen (48 Personen)
- Stiftung Liebenau (120 Personen)
Als weitere Notunterkunft kommt ab voraussichtlich Ende Dezember die Kreissporthalle des Berufsschulzentrums in Friedrichshafen mit rund 240 Plätzen hinzu. Bis voraussichtlich Januar soll außerdem das ehemalige Salemer Rathaus in Neufrach mit rund 80 Plätzen umgebaut sein.
Gastfamilien für jugendliche Geflüchtete gesucht
Aktuell leben 50 unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Landkreis, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind. Damit sind alle Jugendhilfeplätze des Landkreises belegt. Das Jugendamt des Bodenseekreises sucht daher dringend Gastfamilien. In der Regel handelt es sich um Jungs zwischen 13 und 17 Jahren. Mit der Unterstützung ihrer Gasteltern sollen sie gestärkt werden, Deutsch zu lernen, zur Schule zu gehen und einen Schulabschluss zu machen, um sie so auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Wer helfen möchte, kann sich unter Tel. 07541 204-5646 oder -5058 sowie per E-Mail unter jugendamt@bodenseekreis.de an das Jugendamt wenden.
Informationsportale des Landkreises für Geflüchtete und Menschen, die helfen wollen:
www.bodenseekreis.de/ukraine-flucht
https://integreat.app/bodenseekreis/de