Für die Volkszählung „Zensus 2022“ des statistischen Bundesamtes wurden im Bodenseekreis seit Mai 2022 38.800 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Wohnsituation, ihrer Schul- und Berufsausbildung sowie ihrer derzeitigen beruflichen Situation befragt. Dazu gehörten Privathaushalte, Wohnheime sowie Gemeinschaftsunterkünfte für Seniorinnen und Senioren oder geflüchtete Menschen. Um diese Zahlen auch bewältigen zu können, waren insgesamt 212 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte im Landkreis unterwegs. Nur die Stadt Friedrichshafen führte eine eigene Befragung durch.
Die gewonnenen Erkenntnisse unterstützen Bund, Länder, Städte und Gemeinden dabei, zukunftsgerichtete Entscheidungen und Investitionen für die Bürgerinnen und Bürger zu treffen. Ein Beispiel ist der Bau von Kindergärten, für den es ein reales Bild der Einwohnerzahlen braucht.
Die Zensusstelle des Bodenseekreises hat aufgrund datenschutzrechtlicher Vorgaben keine genaueren Einblicke in die Ergebnisse. Die erhobenen Daten werden in den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder aufbereitet und voraussichtlich Ende des Jahres 2023 online unter https://www.zensus2022.de veröffentlicht.
Bevor die Erhebungsstelle des Bodenseekreises geschlossen und damit auch nicht mehr erreichbar ist, stehen noch letzte Arbeiten wie das Vernichten der Papierunterlagen an. Die große Mehrheit der Menschen hat die Zensus-Befragung allerdings digital beantwortet, nur wenige griffen auf den Papierfragebogen zurück.
Die Europäische Union verpflichtet ihre Mitgliedstaaten, alle zehn Jahre einen Zensus durchzuführen. In Deutschland werden in erster Linie bereits vorliegende Daten der öffentlichen Verwaltung genutzt. Trotz kontinuierlicher Aktualisierung, verlieren diese von Jahr zu Jahr jedoch an Aussagekraft. Aus diesem Grund wird zusätzlich ein zufällig ausgewählter Teil der Bevölkerung persönlich befragt.