Ukraine-Flucht und Asyl: Aktueller Lagebericht für den Bodenseekreis und Januar-Rückblick

Im Januar 2023 hat der Bodenseekreis 127 geflüchtete Menschen aufgenommen (Vormonat: 159), 38 davon aus der Ukraine und 89 aus anderen Teilen der Welt. Bis Ende Februar rechnet die Kreisverwaltung mit der Ankunft weiterer rund 106 Personen. Der größte Teil dieser Menschen wird aus Erstaufnahmestellen des Landes hierher zugewiesen. Ein kleinerer Anteil reist eigenständig an. 

Aktuell sind 2.780 Menschen aus der Ukraine bei den drei Ausländerbehörden im Bodenseekreis als Kriegsgeflüchtete gemeldet. Davon 1.285 im Landratsamt Bodenseekreis, 1.098 bei der Stadt Friedrichshafen und 397 bei der Stadt Überlingen (Ende Januar: 2.763). In dieser Zahl sind sowohl neuangekommene Personen berücksichtigt als auch rück- und weitergereiste. Geflüchtete aus der Ukraine, die privat keine Bleibe finden, wohnen in durch die kommunale Seite organisierten und bereitstellten Unterkünften. So lebten Ende Januar 401 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Obhut des Landkreises. Auch Städte und Gemeinden des Landkreises stellen kommunale Unterkünfte bereit oder kümmern sich um Wohnraum für die vor dem Krieg geflüchteten Menschen, daher ist die tatsächliche Zahl Geflüchteter in kommunaler Unterbringung höher.

Der Bodenseekreis betreibt an mehreren Standorten Gemeinschaftsunterkünfte für geflüchtete Menschen. In dieser sogenannten vorläufigen Unterbringung wohnen die Menschen in Mehrbettzimmern mit Gemeinschaftsküchen und -bädern. Aktuell 803 Personen (Vormonat: 780).   

Wegen der großen Zahl der zu versorgenden Menschen aus aller Welt reichen die Kapazitäten in den vorhandenen regulären Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises nicht aus. Deshalb muss der Landkreis viele Menschen in Notunterkünften in provisorisch hergerichteten Sporthallen oder anderen Gebäuden beherbergen. Aktuell 421 Menschen (in Klammern Belegungsstand aktuell):
 
Seldner-Halle Tettnang-Kau (48 Personen)
Grundschule Immenstaad (32 Personen)
Festhalle Langenargen (72 Personen)
Parkturnhalle Kressbronn (59 Personen)
Alte Gymnasialturnhalle Überlingen (56 Personen)
Stiftung Liebenau (122 Personen)
Kreissporthalle Berufsschulzentrum Friedrichshafen (20 Personen)
Cap-Rotach (12 Personen)

Gastfamilien für jugendliche Geflüchtete gesucht

Aktuell leben 57 unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Landkreis, die ohne Eltern oder sorgeberechtigte Angehörige nach Deutschland gekommen sind. Das Jugendamt des Bodenseekreises sucht deshalb dringend Gastfamilien. In der Regel handelt es sich um Jungs zwischen 13 und 17 Jahren. Mit der Unterstützung ihrer Gasteltern sollen sie gestärkt werden, Deutsch zu lernen, zur Schule zu gehen und einen Schulabschluss zu machen, um sie so auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Wer helfen möchte, kann sich unter Tel. 07541 204-5646 oder -5058 sowie per E-Mail unter jugendamt@bodenseekreis.de an das Jugendamt wenden.

Informationsportale des Landkreises für Geflüchtete und Menschen, die helfen wollen:
www.bodenseekreis.de/ukraine-flucht 
https://integreat.app/bodenseekreis/de