Es ist ein Klima-Projekt, das weltweit nach 1.000 Lösungen gegen den Klimawandel sucht. Nun macht das autarke und solarbetriebene Tiny House in Form eines riesigen Schmetterlings von Mittwoch, 3. Mai bis Donnerstag, 4. Mai 2023 auch im Bodenseekreis Halt. Zuerst am Friedrichshafener Berufsschulzentrum und einen Tag später im Schulzentrum Überlingen. Dort sollen die Schülerinnen und Schüler bei einem Postenlauf etwas über Daten und Fakten zum Klimawandel lernen. Seine Weltreise hat der sogenannte „SolarButterfly“ 2022 in der Schweiz begonnen und nach bisher 25.000 Kilometern bereits 27 europäische Länder mit über 130 Projekten besucht.
Ziel der weltweiten Aktion ist es, spannende Projekte gegen die globale Erwärmung zu finden und zu zeigen, dass Lösungen vorhanden sind, um diese aufzuhalten. Der Besuch im Bodenseekreis wird von den Klimaschutzmanagerinnen des Bodenseekreises und der Stadt Überlingen sowie von der Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Friedrichshafen koordiniert und begleitet. Das Tiny House kann sich dank seiner großen Solarflügel mit einer Fläche von 50 Quadratmetern auf Knopfdruck in einen Schmetterling verwandeln, ein Symbol für die Transformation: So wie sich eine Raupe zum Schmetterling verwandeln kann, kann sich auch die Gesellschaft wandeln und ihre Nutzung von fossilen Treibstoffen zu nachhaltigen Energien ändern.
Das speziell von der Hochschule Luzern in der Schweiz entwickelte Gefährt ist gleichzeitig auch ein Wohnmobil, das zeigt, wie eine Familie heute ohne CO2-Emissionen reisen, leben und arbeiten kann. Mit dem selbst produzierten Strom wird die Batterie eines elektrischen Zugfahrzeugs geladen, so dass der Schmetterling pro Tag ohne Abgase bis zu 200 Kilometer fahren kann. Das Tiny House wurde zudem größtenteils aus recycelten Plastikflaschen aus dem Ozean hergestellt.
Initiator des Projekts ist der Schweizer Solarpionier Louis Palmer, der bereits vor 15 Jahren als erster Mensch die Welt mit einem solarbetriebenen Auto umrundet hat. Das Team besteht aus mehr als 50 Personen, wobei jeweils immer nur fünf Personen auf einmal unterwegs sind, die sich rund alle ein bis zwei Monate abwechseln. Innerhalb von drei Wochen wird der SolarButterfly Deutschland durchqueren und bis Liverpool fahren, von wo es dann mit der Fähre nach Halifax in Kanada übersetzt. Alle auf der Reise anfallenden, nicht vermeidbaren CO2-Emissionen werden durch die Klimastiftung Myclimate kompensiert.
Ab Sommer bis Ende 2023 wird dann als nächstes ganz Nordamerika durchquert – vom kanadischen Neu-Schottland bis Panama. In den darauffolgenden zwei Jahren folgen Südamerika, Asien, Australien und Afrika mit insgesamt 90 Ländern, bis das Team am 12. Dezember 2025, pünktlich zum 10. Jahrestag des Pariser UNO-Klimaabkommens, in Paris sein Ziel erreicht.
Weitere Informationen unter www.solarbutterfly.org
Foto: SolarButterfly