Landrat Luca Wilhelm Prayon war bei einem offiziellen Gemeindebesuch in der Stadt Markdorf zu Gast. Bürgermeister Georg Riedmann hat den neuen Landrat am 5. September 2023 gemeinsam mit den Fraktionssprechern des Gemeinderats und Führungskräften der Stadtverwaltung auf eine Rundreise zu Projekten und Themen eingeladen, bei denen Stadt- und Kreisverwaltung eng zusammenarbeiten. „Die Entwicklung unserer Stadt ist an vielen Stellen sehr stark mit den Maßnahmen des Landkreises verknüpft. Hier haben wir einen hervorragenden fachlichen Austausch“, erklärte Riedmann. Dieser sei auch wichtig, denn mehrere dieser Projekte würden sich unmittelbar auf den Haushalt der Stadt auswirken und würden auch finanzielle Herausforderungen mit sich bringen. Landrat Prayon betonte, „es ist mir sehr wichtig zu sehen und zu erleben, was hinter den Maßnahmenbeschreibungen und Haushaltstellen steckt. Denn komplexe Projekte und Herausforderungen können am besten mit einem gemeinsamen Verständnis von der Sache gemeistert werden.“
So war das Bildungszentrum in der Ensisheimer Straße eine wichtige Station der Rundreise. Der Bau aus den 70er Jahren wurde für rund 30 Millionen Euro in vielen Bereichen saniert und durch eine Aula erweitert. Die Kosten hierfür wurden nebst der Landesförderung durch Kreis und Stadt getragen. Ebenso leistet die Stadt einen jährlichen Beitrag zu den Betriebskosten von Schulen und Bibliothek, der den Anteil Markdorfer Schüler und Bibliotheksnutzenden widerspiegelt. In Oberfischbach-Ost soll die Kreisstraßenmeisterei ein neues Zuhause bekommen, inklusive des vom Landkreis betriebenen Recyclinghofs. Zusammen mit dem gegenüberliegend geplanten Baugebiet bedeute das Projekt einen großen Entwicklungsschub für das Gesicht der Stadt, betonte der Bürgermeister. Deshalb würden die planerischen Details in enger Abstimmung zwischen den Verwaltungen erarbeitet. Die beschlossene Südumfahrung Markdorf war ebenfalls Station der kommunalpolitischen Rundreise. So nahmen Landrat und Bürgermeister das Terrain des neu zu planenden Anschlusses an die B33 westlich der Stadt in Augenschein und sprachen über den aktuellen Verfahrensstand. Ähnlich wie die Zauneidechse beim Straßenbauprojekt spielt der artengeschützte Biber eine wichtige Rolle bei der Pflege und Funktion des Regenwasserrückhaltebeckens des Baugebiets Markdorf Süd. Dessen Dämme verhindern aktuell den Ablauf des Wassers und fordern von beiden Kommunalverwaltungen die Balance zwischen naturschutzrechtlichen Vorgaben und physikalischen Notwendigkeiten. Ein gemeinsamer Spaziergang zum jüngst mit einer Stahlinstallation markierten geografischen Mittelpunkt des Landkreises unterhalb des Gehrenbergturms rundete die kommunalpolitische Sommertour des Landrats ab.