Die Feuerwehr löscht nicht nur Brände, sondern leistet auch technische Hilfe, etwa bei Verkehrsunfällen oder bei Unwettereinsätzen. Die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis haben gemeinsam einen neuen Rüstwagen beschafft und damit die Ausstattung für schwere technische Hilfeleistung auf den neuesten Stand gebracht.
Der Rüstwagen hat eine feuerwehrtechnische Beladung, einen betriebsbereit eingebauten Lichtmasten, eine eingebaute und vom Fahrzeugmotor angetriebene maschinelle Zugeinrichtung, eine sogenannte Rotzler-Seilwinde, mit einer Nennzugkraft von 50 Kilonewton (kN) sowie einen ebenfalls vom Fahrzeugmotor angetriebenen Generator mit 35 Kilovoltampere (kVA). Die Kosten für das Fahrzeug lagen bei rund 700.000 Euro. Das Land hat die Beschaffung mit 130.000 Euro bezuschusst, sodass der Anteil für Stadt und Landkreis bei je rund 285.000 Euro lag.
Die Besatzung des Rüstwagens bei der Feuerwehr Friedrichshafen besteht aus einer taktischen Einheit in der Funktionsstärke 1/2, mindestens aber aus einem Fahrzeugführer und einem Maschinisten. Das Personal stellt in erster Linie das Material für den Einsatz zur Verfügung. Dabei werden in erster Linie größere Einsätze abgedeckt wie beispielsweise Lkw-Unfälle, Rettung aus Höhen und Tiefen, Versorgung von Stromverbrauchern bei Unwettereinsätzen, Unfälle auf Baustellen, Unfälle im Schienenverkehr, Gebäudeeinstürze, Öleinsätze, schwere Betriebsunfälle, Technische Hilfeleistung bei Großschadensereignissen, Technische Hilfeleistung bei Brandeinsätzen sowie Unterstützung bei Gefahrguteinsätzen.
Nachdem der Rüstwagen Ende Mai technisch abgenommen und nach einer Herstellereinweisung abgeholt werden konnte, wurden die Maschinisten sowie die Mannschaft ausführlich auf dem Einsatzfahrzeug ausgebildet. Der neue Rüstwagen wurde am 1. Juli 2024 in Dienst genommen.
Der neue Rüstwagen ersetzt seinen Vorgänger bei der Feuerwehr Friedrichshafen aus dem Jahr 1996, einem MAN 12.222-Fahrgestell mit Automatikgetriebe, der damals von der Firma Ziegler aufgebaut worden war. Der neue TGS 18.480 besitzt einen 480-PS-Motor (353 kW), ein vollautomatisches Getriebe und wurde von der Firma Walser, Österreich, aufgebaut.
Bildinfo: Kreisbrandmeister Alexander Amann (links) und Felix Engesser, Kommandant der Feuerwehr Friedrichshafen mit dem neuen Rüstwagen (links) und dem 28 Jahre alten Vorgänger. Foto: Feuerwehr Friedrichshafen