Kunstprojekt salem2salem läuft aktuell wieder in den USA

Halbzeit beim diesjährigen internationalen und interdisziplinären Kunstprojekt salem2salem: Seit 5. August 2024 läuft das traditionelle Kunst-Camp für aktuell 21 Künstlerinnen und Künstler aus dem Raum Bodensee-Oberschwaben und den USA im amerikanischen Salem, Up-State New York. Es ist das 13. Treffen dieser Art, das abwechselnd in Schloss Salem am Bodensee und Salem in den USA durchgeführt wird. Das weitläufige Gelände von Salem Art Works auf einer ehemaligen Milchfarm bietet viele Möglichkeiten und den Raum für künstlerisches Arbeiten in den drei Wochen des Camps. Das Projekt salem2salem wird vom Kulturamt des Bodenseekreises und Salem Art Works organisiert. Die hier entstandenen Werke werden danach vor Ort der Öffentlichkeit vorgestellt. Aus dem Bodenseeraum sind fünf Kunstschaffende dabei.

Der Überlinger Maler und Fotograf Frydryk Heinzel hat sein Thema in der Abbildung und Bearbeitung von Landschaftseindrücken gefunden. Jetzt sind dies zunächst die Eindrücke bei der Anreise nach Salem mit dem Zug durch das Tal des Hudson River. Heinzel sagt: „Hier ist das Licht ganz anders. Was ich sehe, geht durch die Augen, den Kopf, das Herz und dann durch die Hände aufs Papier“.

Aus Frickingen kommt Felix Bockemühl. Sein aktuelles Material ist Holz. Elemente alter amerikanischer Möbel haben es ihm angetan. Er kombiniert gedrechselte Möbelteile mit Zweigen und Ästen von Bäumen, die er am Wegesrand findet. Es entsteht eine Synkrise von Kultur und Natur.

Die Performerin und Tänzerin Elena Zipser aus Taiserdorf bietet Kurse zum Mitmachen an. Sie möchte am Ende des Kunst-Camps eine Tanzperformance choreographieren und zur Aufführung bringen.

Der am Bodensee als Kurator der RegioKunstwege bekannte Künstler Gunar Seitz aus Friedrichshafen-Kulftern klettert auf Bäume und kreiert Landscape-Art. Dazu verwendet er Fundstücke vom Schrottplatz in Rutland, zum Beispiel eine mehrere Meter lange Aluminiumröhre, die sich wie eine Schlange um einen Baum windet.

Aneignung, Transformation, Distanzierung und auch Abgründiges sind das Thema von Stefanie Scheurell aus Konstanz. Sie arbeitet mit den Titelbildern amerikanischer Hochglanzmagazine. Ihre Häutungen stellen die Frage: Was steht hinter den Klischees, die uns so aufdringlich ins Auge springen möchten?

Außerdem aus dem süddeutschen Raum dabei sind die Multimediakünstlerin Carola Riester aus Herdwangen-Schönach, die Landart-Künstlerin Christiane Lehmann aus Wilhelmsdorf sowie der Medienkünstler, Schriftsteller und Musiker Jeremias Heppeler aus Fridingen an der Donau, die Malerin, Musikerin und Literatin Ellen Rein aus Stuttgart sowie Claudia Dietz, Bilderhauerin aus Eberdingen bei Stuttgart.

Auch die US-amerikanische Seite hat eine spannende Mischung von Kunstsparten aufzuweisen. Hier finden sich nicht nur Bildhauer und Maler, sondern auch eine Schriftstellerin sowie Kunstschaffende, die mit Glas und Druck arbeiten.