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Im richtigen Abstand
… Julia Wenz gibt sich nicht zufrieden mit einem auf mittlerer Höhe hängenden Bild, jedenfalls nicht nur, sie bespielt den Raum als Rahmen einer Ausstellung und hat entsprechend für diesen Anspruch den Raum nicht einfach mit Arbeiten angefüllt, sondern angereichert: in vielen Stunden mit ihm gedanklich und handwerklich gearbeitet.
Julia Wenz schöpft aus der großen Freiheit, die die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts gebracht haben: Sie kann alles für die Kunst verwenden und die Gegenstände einladen, zum Objekt zu werden. Man trifft auf Leinwand, Fotografie, Knochen, Hölzer, Glasgefäße, Plastik, Klebeband, Spiegelfragmente und allerlei Leuchtmittel, um nur einen Teil aufzuzählen. Weil Form, Farbe, Funktionalität und Kontext im Kopf des Betrachters Assoziationsketten auslösen und das, was das objet trouvé, das gefundene und möglicherweise leicht veränderte Ding, über Herkunfts-, Zustandsund Formverhältnisse als eigene Botschaften sendet, sich möglicherweise als Kunst behaupten kann. …
Auszug aus der Eröffnungsrede zur Vernissage der Ausstellung All Terrain – Julia Kunigund Holgersdottir, im Kunstverein Ludwigsburg am 24.06.2012, Wolfgang Neumann