Leben am See, Band 42 (2024): Energie
Energie ist Kraft, Bewegung, Veränderung, Kreativität und Leben. Wir sind in vielerlei Hinsicht abhängig von ihr. Sei es beim Wohnen, der Mobilität, in der Industrie oder der eigenen Physis. Ohne Energie geht nichts. Ein großer Teil der 33 Beiträge des Jahrbuchs befasst sich deshalb mit diesem Thema. So erfahren wir, wie es um die Energiewende in der Region steht, welche gelungenen Beispiele für moderne Kraftgewinnung es hier gibt, wie man selbst konkret Energie einsparen kann oder wie man früher beispielsweise mit Wasserkraft Energie erzeugt hat.
Das Thema Energie begegnet uns aber auch im täglichen Leben, etwa in Form von Brot. So stellt ein Artikel einen Brotsommelier vor. Wir begegnen aber auch einem Speedskater, der energetische Höchstleistungen bringt.
Darüber hinaus bietet das neue Kreisjahrbuch eine ganze Reihe weiterer spannender Beiträge, etwa über die Zukunft der Bodenseewasserversorgung, über Repair Cafés in der Region, über die regionale Zusammenarbeit der Sportvereine, über das gescheiterte Projekt einer Brücke über den See oder wie man in elf Tagen von Ailingen auf den Säntis kommt.
Vorherige Ausgaben
Wie wir miteinander umgehen, wie wir zusammenleben, ist mitentscheidend für ein gelingendes Leben eines jeden Einzelnen. Diesen Fragen widmet sich Band 41 des Kreisjahrbuches „Leben am See“ mit seinem Schwerpunktthema „Zusammenleben“. Seit 50 Jahren steht der Bodenseekreis mit seinen vielfältigen Verwaltungsleistungen im Dienst seiner Bürgerinnen und Bürger. Anlässlich dieses Jubiläums blickt das Kreisjahrbuch auf die unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten des Zusammenlebens in der Bodenseeregion: Dabei werden mit diesem Schwerpunktthema aktuelle und auch historische Beispiele aus Politik, Wirtschaft, Natur und Gesellschaft präsentiert.
In 35 Beiträgen zeigen die Autorinnen und Autoren neue Wege, wie sich das Zusammenleben zu Gunsten des Klimaschutzes ändern muss. So rufen z. B. Klimaaktivistinnen und -aktivisten zu mehr Verantwortungsbewusstsein in Sachen Klimaschutz auf und auch die Mobilität muss sich, laut Sabine Wienrichs Interview Partner, Nuri Köse, im Bodenseekreis verändern.
Das neue Ortskonzept Neukirchs bringt Jung und Alt zusammen. Außerdem zeigen die Beiträge, von Angela Körner-Armbruster und Sabine Busse, dass sich die Jugend mehr in Politik und Gesellschaft einbringen kann. Jürgen Rössler zeigt auf, wie Sport es erleichtert, Kontakte zu knüpfen und auch die Tafeln tragen dazu bei, dass Solidarität im Bodenseekreis großgeschrieben wird.
Es wird im 41. „Leben am See“ vom Zusammenleben in der Tierwelt berichtet und gezeigt, wie die Natur Menschen verbindet und Anpassung fordert.
Auch die Eisenbahn, ein Traktor oder der Bodensee selbst können Menschen zusammenbringen. Das zeigt sich in Beiträgen zu August von Beckh, der die Eisenbahn nach Friedrichshafen brachte oder in „Das Wunder einer Reise“, worin erzählt wird, wie Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz eine sichere Zuflucht fanden.
Der Jubiläumsweg leitet interessierte Wandernde seit 25 Jahren über sechs Etappen von Kressbronn nach Überlingen. Diesen beschreibt Rainer Barth in seinem Beitrag, mit eindrucksvollen Ansichten bebildert.
Auch in diesem Jubiläumsjahr des Bodenseekreises warten noch viele weitere spannende Beiträge im 41. Band des Kreisjahrbuches auf Sie.
Nichts bleibt wie es ist. Das einzig Konstante ist der Wechsel, so scheint es. Obwohl dies sicher schon immer so war, erleben wir in der heutigen Zeit geradezu rasante und atemberaubende Veränderungen. Oft hat man den Eindruck, von einem Krisenmodus und in den anderen zu wechseln. Einige der wichtigsten Stichworte seien hier genannt: Finanzkrise, Klimawandel, Globalisierung, Corona, Digitalisierung, Wandel der Sprache, geo- und machtpolitische Veränderungen (siehe Ukrainekrieg), Regression der Demokratie, Überalterung der Gesellschaft, Migrationsbewegungen usw.
Der Wandel ist überall. Vieler dieser Entwicklungen kommen auch in dieser Region an und hinterlassen Spuren in unterschiedlicher Art und Weise in vielen Bereichen des Lebens am See. Deshalb macht es Sinn, dass die 40. Ausgabe des Kreisjahrbuchs als Schwerpunktthema der Frage nachgeht, in welcher Weise sich die aktuellen Veränderungsprozesse im Bodenseekreis niederschlagen und welche Folgen und „Nebenwirkungen“ sie verzeichnen.
Im Bodenseekreis treiben Politik und Gesellschaft den notwendigen Wandel aber auch aktiv voran. Ein Beispiel ist die Stadt Meersburg, die unter dem Motto „Meersburg elektrisiert“ den Lieferverkehr auf Elektrofahrzeuge umgestellt hat. Dazu passend wird in einem weiteren Artikel Stand und Funktion der E-Ladepunkte im Kreis beleuchtet. In Friedrichshafen hat sich ein Unverpacktladen erfolgreich etabliert. Auch unser Bildungssystem steht vor Herausforderungen, die angemessene Schulform für die Zukunft zu finden. Gleich zwei Beiträge aus berufenem Munde befassen sich mit der Weiterentwicklung der Schulzentren in Markdorf und Friedrichshafen.
Schon seit einigen Jahren zeichnet sich hinsichtlich der Bestattungspraxis ein neuer Trend ab: die Waldbestattung. Der FriedWald in Heiligenberg ist ein gutes Beispiel aus dem Kreis. In Meckenbeuren sicherte sich der Männergesangsverein Harmonia sein Weiterbestehen durch die Transformation zur „Frauenbande“.
Im Bereich der Wirtschaft erfahren wir, wie Rollce Royse Powersystems Klimaneutral werden möchte oder wie die Sparkasse Überlingen in Form einer Stiftergemeinschaft neue Wege des Gemeinsinns geht. Die Firma Sonett aus dem Deggernhausertal produziert schon seit vielen Jahren nachhaltige und umweltfreundliche Reinigungsmittel und dies zunehmend mit immer größerem Erfolg. In Langenargen-Oberndorf hat sich die Gärtnerei Lemp für die Zukunft neu aufgestellt.
Einige Folgen des Klimawandels sind auch in der uns umgebenden Natur spür- und sichtbar. So etwa die Ausbreitung der sogenannten Neophyten, neuer invasiver Pflanzenarten, die den Naturschutz vor große Herausforderungen stellt, da sie häufig heimische Pflanzen verdrängen. Wie man in eigenen Garten die Artenvielfalt erhalten kann ist ebenfalls ein Thema dieses Bandes.
Spannend auch der Blick zurück in die Geschichte: wie ist man mit beschleunigten Wandlungsprozessen in der Vergangenheit umgegangen? Im aktuellen Kreisjahrbuch erfahren Sie wie das Kloster Salem den Übergang zum Schloss und damit zur Sommerresidenz des Hauses Baden erfahren hat oder wie es Markdorf während der Revolution 1918/19 und danach in den wechselhaften Jahren der Weimarer Republik erging.
Dies ist nur ein Teil der vielen Beiträge in diesem Band, die sich explizit mit dem Thema „Im Wandel“ befassen. Unter den insgesamt 35 Artikeln finden sich weitere spannende Themen, etwa über Karl Gälle aus Meckenbeuren, Baden-Württembergs erstem „Goldenen Gemeinderat“, über Sensorikschulungen in Friedrichshafen oder die Firma Zwissler aus Tettnang, die ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Jubiläum hat die Städtepartnerschaft Friedrichshafen-Sarajewo, die 50 Jahre alt wird.
Auch „Leben am See“ feiert einen runden Geburtstag. Das vorliegende Buch ist nunmehr der 40. Band des Kreisjahrbuchs.
Das aktuelle Bodenseekreis-Jahrbuch „Leben am See“ widmet sich der Frage, wie die Menschen im Kreis mit „Plan B“ durch die Krise gekommen sind. Denn die Corona-Pandemie hat das öffentliche und private Leben stark verändert. Seit März 2020 ist fast nichts mehr so, wie es vorher war. Was selbstverständlich schien, geriet aus den Fugen. Mit den Lockdowns gingen Auflagen, Verordnungen und Beschränkungen einher, die Privat- und Berufsleben auf den Kopf stellten und selbst grundrechtlich gesicherte Freiheiten einschränkten oder vorübergehend aufhoben. Aber Krisen sind auch immer eine Chance, neu zu starten, es besser zu machen. Für fast jede und jeden ist an irgendeiner Stelle ein „Plan B“ notwendig geworden, weil ursprünglich Gedachtes oder Geplantes, weil Gewohntes oder Gewünschtes nicht mehr möglich war. Für Viele war das aber auch der Beginn von etwas Neuem.
Die aktuelle Ausgabe des Kreisjahrbuchs, herausgegeben vom Bodenseekreis und den beiden größten Städten Friedrichshafen und Überlingen, geht der Frage nach, wie die Menschen und Gesellschaft mit Krisen umgehen. In knapp einem Drittel der 47 Beiträge ergründen die Autorinnen und Autoren, was diese Pandemie mit ihnen und anderen gemacht oder innerlich ausgelöst hat. Kontaktbeschränkungen, Homeoffice, Berufsverbot, existenzielle Ängste, Übersterblichkeit: Die Auswirkungen der Krise waren und sind zum Teil für viele nach wie vor krass. Das Buch thematisiert aber nicht nur die Verwerfungen und Probleme, die die Corona-Pandemie zwangsläufig mit sich brachten. In vielen Beiträgen werden mutige und kreative Menschen vorgestellt, die nach Lösungen gesucht und diese auch gefunden haben. Dazu zählen zweifelsohne auch die Krisenteams der öffentlichen Verwaltung, die in dieser Zeit in besonderer Weise gefordert waren und weiterhin sind.
Darüber hinaus liefern die Autorinnen und Autoren ein Potpourri an Geschichten, die überraschend, kurios oder tiefgründig über Gestriges, Heutiges oder die Welt von morgen erzählen. Wer weiß schon, dass es bereits Mitte des 19. Jahrhunderts so etwas wie ein Impfzentrum in Hagnau gab? Oder dass die vielen grünen Kreuze, die am Rand der Obstplantagen stehen, nichts mit Religion zu haben? Oder dass findige Ingenieure bei Airbus an einem Sauerstoffwerk auf dem Mond arbeiten? Eine spannende und lesenswerte Mischung auf 410 Seiten.
Grenzen sind von Menschen gemacht. Deshalb sind sie verhandelbar, können wahlweise verschoben, neu definiert werden oder gar ganz wegfallen. Die Bodensee-Region ist ein Idealbeispiel dafür, wie sich Grenzen nach und nach auflösen, obwohl sie hoheitlich noch da sind. Viele seeübergreifende Organisationen und Initiativen - vom Bodenseekirchentag bis zu den Fischereiverbänden - stehen für Hunderte von Aktivitäten, die diese Grenzen in der Vierländerregion seit Jahrzehnten überwinden. Wie dicht dieses Grenzgeflecht am Bodensee inzwischen geworden ist, zeigte der Ausbruch der Corona-Pandemie: über Nacht waren die Grenzzäune wieder da und spielten plötzlich wieder eine lange nicht mehr gekannte Rolle im Leben vieler Menschen.
Dem Schwerpunktthema „Grenzen(los)“ lag ursprünglich die Idee zugrunde, 30 Jahre nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenze die Wiedervereinigung von Ost und West zu beleuchten. Das Vorhaben wurde von der im März beginnenden Corona-Pandemie überlagert. Die nahm und nimmt keine Rücksicht auf Grenzen. Dieser enorme Einschnitt prägt das Jahr 2020 maßgeblich. Kein Wunder, dass Corona - ungeplant - in fast jedem Beitrag in diesem Buch seinen Niederschlag findet.
Insgesamt 48 Beiträge hat der neue Band von „Leben am See“ zu bieten, der die Leserinnen und Leser erneut auf eine spannende, immer wieder überraschende Reise quer durch den Landkreis mitnimmt. Dem Titelthema getreu werden alte und neue Grenzen aufgezeigt: jene, die historisch mehrfach verschoben wurden oder die, die bis heute sogar quer durch Wohnhäuser gehen. Autoren erzählen von Tieren in der Stadt oder Sportlern mit besonders langem Atem. In der Reihe „Besondere Berufe“ wird diesmal ein Meister seines Handwerks aus Lippertsreute vorgestellt, der Orgelpfeifen für die großen Kirchen dieser Welt baut. Ausgezeichnete Dorfgasthäuser werden präsentiert, RegioKunstwege nachgezeichnet und endlich reiner Wein zu einer falschen Schmuggler-Geschichte eingeschenkt, die sich Jahrzehnte hielt.
Im Jahrbuch des Bodenseekreises, das der Kreis Bodenseekreis zusammen mit den Städten Friedrichshafen und Überlingen seit 1983 herausgibt, wird auch eine Band vorgestellt. Die fünf Musiker bringen zusammen über 350 Lebensjahre auf die Bühne, und das mit großer Spielfreude.
Vor zehn Jahren bekannte sich Deutschland zur UN-Behindertenrechtskonvention, einem völkerrechtlichen Vertrag, der Inklusion zum Menschenrecht erklärt. Seither geht es nicht mehr nur um die Fürsorge für Hilfsbedürftige in unserem Land, sondern um deren gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Doch der Weg dahin ist lang. Wie Inklusion in den Städten und Gemeinden des Bodenseekreises verstanden, gelebt und verantwortet wird, ist das Schwerpunktthema des neuen Kreisjahrbuches „Leben am See“. Band 37 der Reihe, die der Bodenseekreis zusammen mit den beiden größten Städten herausgibt, lässt viele Protagonisten zu Wort kommen. So wie Tiemo Odenbach, Bewohner der Stiftung Liebenau, der zum ersten Mal wählen durfte. Oder den Überlinger Mundmaler Lars Höllerer, der aus seinem Handicap buchstäblich Kunst gemacht hat. Oder Sebastian Dierig, der als Betroffener und Beauftragter für Menschen mit Handicap sehr genau beschreibt, wo noch Handlungsbedarf besteht.
Es gibt faszinierende Beispiele dafür, wo versucht wird, die Teilhabe behinderter Menschen in einem ganzen Ort zu leben. So wie in Oberteuringen. Dabei hilft das „Haus am Teuringer“ genauso wie eine Beauftragte für Inklusion, die die Gemeinde seit drei Jahren beschäftigt. Verena Bentele, ehemalige Spitzensportlerin und aktuelle Präsidentin des Sozialverbandes VdK, wuchs - von Geburt an blind - in Tettnang auf einem Bauernhof auf. „Egal ob beim Reiten, Radeln oder auf der Skipiste: Unsere Eltern haben mir beigebracht, dass mit der besten Unterstützung, mit einem Team, vieles machbar ist“, sagt sie im Interview, in dem sie ihre privaten und beruflichen Erfahrungen mit Inklusion schildert. Die kann nicht staatlich verordnet und von Ämtern geregelt werden, sagt Ignaz Wetzel, Sozialdezernent im Bodenseekreis. Nur wenn viele mitmachen, kann Inklusion funktionieren.
Zwei Drittel der 45 Beiträge im neuen Kreisjahrbuch, geschrieben von fast so vielen Autoren, erzählen spannende und beeindruckende Geschichten aus Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Landwirtschaft, Kultur und Kunst, Sport und Ehrenamt, Geschichte und Chronik. In der Reihe „Besondere Berufe“ werden die Schiffsanbinder aus Immenstaad vorgestellt. Was der deutsche Astronaut Alexander Gerst vom Bodensee mit auf seinen Weltraumflug nahm, wie zwei Studenten der Welt ganz einfach den Klimawandel erklären, zwei Männer zu Schlossherren wurden oder dass ein Kunsthandwerker aus Heiligenberg mit Goldfäden klöppeln kann, erfahren die Leser des neuen „Leben am See“ aus erster Hand.
Was die Eiszeit vor über 10.000 Jahren vom Seeufer bis hinauf zu den Alpen formte, hat der Mensch seither vielfach verändert. In der Steinzeit lichtete er den Urwald, erschloss sich den Ufersaum und erste Ackerflächen. Vor 3.000 Jahren entwaldete er im großen Stil die Landschaft, um Felder zu bestellen. Tausend Jahre später bauten die Römer hier Häfen und Straßen. Wein- und Obstbau verwandelten die Seeregion landschaftlich ebenso stark wie die klösterliche Landwirtschaft. In der Neuzeit veränderten Industrialisierung und Eisenbahn Orts- und Landschaftsbilder in rasantem Tempo. Heute dominiert eine Kulturlandschaft die Region, die nicht mehr viel Ursprüngliches zu bieten hat, dafür aber umso reicher an kulturgeschichtlichen Spuren ist.
Der Kulturlandschaft Bodensee widmet sich Band 36 von „Leben am See“. Die aktuelle Ausgabe des Kreisjahrbuchs, herausgegeben vom Bodenseekreis und den beiden größten Städten im Landkreis, beleuchtet die Entwicklung dieser Region aus vielen Blickwinkeln. Welche Bedeutung hatten und haben Klöster und Schlösser? Welche Geheimnisse der Siedlungsentwicklung sind noch in den Tiefen des Seegrundes verborgen? Was erzählen uns kleine Kulturdenkmäler am Wegesrand über die Geschichte dieser Region? Und: Warum „schwätzet“ die Menschen am See so, wie sie es eben tun? Einen kurzweiligen bis humorvollen Einblick in schwäbische und alemannische Mundart-Traditionen am See wird Thomas Kapitel, einer der Buchautoren, bei der Buchvorstellung zum Besten geben.
Ein Drittel der 42 Beiträge im neuen Jahrbuch widmen sich der Kulturlandschaft Bodensee - mit vielen Geschichten und Bildern. Zu den eindrücklichsten Orten gehören die 62 historischen Schlösser, Burgen und Fürstensitze, die es im Bodenseekreis als Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit gibt. Aus den Gesprächen mit den Erben dreier Adelshäuser ergeben sich spannende Einblicke, wie es ihnen in der Moderne gelingt, Historisches zu bewahren. Das gleiche gilt wohl für den Keltenhof oder den Büdelmacher, die Autoren des Jahrbuchs besucht haben. Dieser Band überrascht aber auch mit ganz heutigen An- und Einsichten. Er stellt eine Frau mit dem Feuerwehr-Gen, einen Haubenkoch im Hinterland des Bodensees oder ein Trio mit Trüffeln vor. Eine spannende Mischung auf 400 Seiten.
Leben am See, Band 33 (2015)
47 Geschichten auf 344 Seiten: Das hat Band 33 des beliebten Jahrbuches „Leben am See“ zu bieten. Dass selbst eine Chronik hochaktuell sein kann, beweist die neueste Ausgabe des Jahrbuchs, denn es stellt die Themen Klima und Umwelt in den Mittelpunkt. Trockenere Sommer mit mehr Hitzeperioden, mildere und feuchtere Winter - die Boten des Klimawandels sind im Südwesten der Republik und auch am Bodensee längst angekommen. Seit dem Jahr 1900 ist die durchschnittliche Jahrestemperatur in Baden-Württemberg von acht auf neun Grad Celsius gestiegen. Heute setzt die Apfelblüte durchschnittlich 13 Tage früher ein als noch vor 25 Jahren, um nur ein Beispiel der spürbaren Folgen dieser Veränderung zu nennen.
„Leben am See“ erzählt deshalb, wie ein Unternehmen mit modernster Satellitentechnik Klima und Umwelt erforscht, warum ein Landwirt am Bodensee lieber Artischocken statt Hopfen anbaut oder welche gefiederten Fernwanderer aufgrund des Klimawandels neu am See zuhause sind. Daneben beleuchtet Band 33 aber auch öffentliche Bücherregale und das einzige Buchantiquariat am nördlichen Seeufer. Es geht um zwei politische Quereinsteiger mit großen Ambitionen und den zweitjüngsten Bürgermeister in Baden-Württemberg. Vorgestellt wird eine Prinzessin, die Fachfrau im Weinkeller ist und ein Sportler, der bis ins Weltmeisterschafts-Finale gelaufen ist.
Leben am See, Band 34 (2016): Geschichten von Flucht und Ankunft
Wasser ist das Sinnbild für „Leben am See“. Aber nicht deshalb zeigt das Cover der 34. Ausgabe den im Abendlicht strahlenden Bodensee. Das Bild steht für viele Menschen, die in den vergangenen Jahrhunderten und ganz besonders im vergangenen Jahr (auch) übers Wasser zu uns kamen oder weggingen, um woanders ihr Glück zu versuchen - verbunden mit der Hoffnung auf ein friedliches, besseres Leben.
Das aktuelle Jahrbuch, herausgegeben vom Bodenseekreis und seinen beiden größten Städten Friedrichshafen und Überlingen, nimmt sich dieses Themas an. Denn es hat viele Menschen im vergangenen Jahr sehr bewegt, beschäftigt, emotionalisiert. So sind etwa ein Drittel der 50 Beiträge dem Titelthema „Flucht und Ankunft“ gewidmet. Die Autoren beleuchten es aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: verankert in der Kunst, in der Historie und sogar in der Tier- oder Sportwelt.
Selbstverständlich wird auch Band 34 von „Leben am See“ seiner Chronistenpflicht gerecht, erzählt aus der Perspektive jener Menschen, die am See zuhause sind. Es geht um einen Kunstpreisträger und einen Minister a. D., um ein ungewöhnliches Privatmuseum und eine museumswürdige Baracke, um den ersten Überlinger Stadtgärtner und den letzten Müller im Kreis, um fleißige Nager und Nachtschwärmer, um die Vermessung des Sees und den Nebel, der ihn oft einhüllt. 52 Autoren haben auf 400 Seiten Geschichte(n) aufgeschrieben, und in jeder einzelnen wird der Leser seinen Aha-Effekt haben, kündigen die Herausgeber an.
Leben am See, Band 35 (2017): Geschichten von Jung und Alt
Zentrales Thema der 35. Ausgabe ist das Verhältnis der Generationen zueinander, denn das Mit- und manchmal auch Gegeneinander von Jung und Alt ist seit Menschengedenken von Interesse. Doch durch den demographischen Wandel und die daraus entstehenden Konflikte in einer zunehmend alternden Gesellschaft ist es in den Brennpunkt geraten. Die Frage ist: Wie gehen Alt und Jung heute verantwortungsvoll mit den Wünschen, Vorstellungen und Ansprüchen der anderen Generationen um? Das wird zunehmend schwieriger, da der Generationswechsel sich im Takt gesellschaftlicher Megatrends wie Globalisierung und Digitalisierung scheinbar immer schneller vollzieht. Nach den „68ern“ und den Baby-Boomern sprechen wir inzwischen von Generation X, Y und Z bis Alpha, die das noch junge 21. Jahrhundert prägen. Vielen Menschen fällt es schwer, da Schritt zu halten.
Das aktuelle Jahrbuch, herausgegeben vom Bodenseekreis und seinen beiden größten Städten Friedrichshafen und Überlingen, beleuchtet in mehreren Beiträgen, wie sich die Menschen am Bodensee heute über Generationen hinweg verständigen und mit der Zeit gehen. Eine Frau im Spitzengremium der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte oder als Chef eines Ortsbauernverbandes? Was vor einem Jahrzehnt noch undenkbar schien, ist heute möglich. In vielen Familienunternehmen auch im Bodenseekreis muss die Betriebsnachfolge geregelt und bewältigt werden, oft ein hartes Stück Arbeit für Senior- und Juniorchef. Wenn sie denn gelingt, denn gerade in vielen Handwerksberufen findet sich kein Nachfolger, wovon beispielsweise der letzte Wagner im Bodenseekreis erzählt. Und ist die Vereinsmeierei tatsächlich von gestern?
Die mehr als 50 Beiträge auf 428 Seiten von Autoren aus fünf Generationen befassen sich aber nicht nur mit dem Titelthema. Sie erzählen Geschichten des Alltags vom Leben am See: von prähistorischen Funden im Kreisgebiet, von einer Fußballerin mit Bundesliga-Ambitionen und zwei Graf-Zeppelin-Haus-Herren, von nordamerikanischen Mammutbäumen, die seit über 100 Jahren am See wachsen oder 150 Jahren fotografischen Schaffens der Familie Lauterwasser.
Kreiskulturamt
Schloss Salem
88682 Salem
Tel. 07541 204-6400
E-Mail: kreiskulturamt@bodenseekreis.de
Inhaltsverzeichnis
Hinweis
Das Jahrbuch „Leben am See“ wird im örtlichen Buchhandel und im Landratsamt zum Verkauf angeboten. Es kostet 20 Euro.