Nachhaltig & Gesund - so schmeckt es uns und unserem Planeten

Was auf unserem Teller landet, hat etwas mit dem Klima zu tun. Wir können mit unserer Ernährungsweise einen Beitrag zu weniger Treibhausgasen leisten. Die gute Nachricht dabei ist: Es schmeckt und ist gleichzeitig gesund.

Etwa ein Viertel der Treibhausgasemissionen (THG)  entstehen vom Acker bis zum Teller. Lebensmittel verursachen entlang der gesamten Wertschöpfungskette THG-Emissionen - von der landwirtschaftlichen Produktion einschließlich der vorgelagerten Bereiche über Verarbeitung, Vermarktung und den Einzelhandel bis zum Endverbraucher. Ein großer Anteil entsteht auch in den Haushalten und bei den Großverbrauchern - durch Lagerung (Kühlen, Tiefkühlen), Zubereitung (Kochen, Erhitzen, Spülen etc.) und Entsorgung. (Klimaschutzgutachten, 2016)

Tipps für Klimaschutz beim Essen

Mit einer pflanzenbetonten Kost können wir viel CO2 (22 Mio t CO2-Äq/Jahr, Klimaschutzgutachten 2016) einsparen und haben gleichzeitig gesundheitliche Vorteile.

Tipp: Wenn wir dazu Leitungswasser trinken anstatt Wasser aus Flaschen, können wir zusätzliches CO2 einsparen (1,8 Mio t CO2-Äq/Jahr, Klimaschutzgutachten 2016)

Wissenschaftler aus 16 Ländern haben im Rahmen der EAT-Lancet-Kommission die sog. Planetary Health Diet erarbeitet, ein Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und der Erde gleichermaßen schützt.
Nach diesem Speiseplan müsste der Verzehr von Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen ungefähr verdoppelt werden, und der Konsum von Fleisch und Zucker dagegen halbiert werden. 

https://www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html
https://www.youtube.com/watch?v=oZgQyswk1LE 
  (ARD Planetary Health Diet - Diese Ernährung soll die Welt retten)

Damit unterstreicht die Planetary Health Diet die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die ihrerseits nun die Lebensmittelempfehlungen im Hinblick auf alle Aspekte der Nachhaltigkeit überarbeitet. So werden in Zukunft die gesundheitlichen, die ökologischen und auch Aspekte der Ernährungskultur und -tradition mit einbezogen. Professor Dr. Bernhard Watzl erläutert das näher in einem Interview anlässlich der Nachhaltigkeitskonferenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Ende 2019 in Berlin.

https://www.youtube.com/watch?v=Mk5ctcYtZjc&feature=youtu.be
https://www.youtube.com/watch?v=s0ydLN2LgLs
https://www.youtube.com/watch?v=rWFi79fe5yE&feature=youtu.be

Weniger ist mehr

Im Hinblick auf den Fleischkonsum ist diese Aussage ein Volltreffer.
Billigfleisch war gestern, die Qualität und Herkunft von Fleisch spielt für immer mehr Menschen zurecht eine große Rolle. Achten Sie daher beim Einkauf von Fleisch auf eine hohe Qualität und die Herkunft von regionalen Erzeugern. Kurze Transportwege senken den CO2-Ausstoß und bedeuten weniger Stress für die Tiere und ergeben zartes Fleisch mit viel Aroma. Rinder, Schafe und Ziegen sind zudem wichtig für den Erhalt von Wiesen und Weiden, die wiederum große Mengen an Klimagasen speichern. Denn Klimagase werden durch Gräser gebunden, die dann zu Humus werden.

Fazit: weniger Fleisch, aber dafür regional 

Lust auf Selbermachen?

Wie wäre es mal mit Gemüse auf dem Brot statt Wurst? Oder Spaghetti mit einer leckeren Linsenbolognese? Schon mal einen orientalischen Kichererbsensalat oder ein Gemüseragout probiert? Hier finden Sie Rezepte für gesunde und schmackhafte Gerichte, viel Spaß beim Ausprobieren und Entdecken.

Deftiger Linsenaufstrich (pdf)
Grüner-Erbsen-Cheeze (pdf)
Kichererbsensalat (pdf)
Sommerliches Gemüse-Allerlei (pdf)
Linsenbolognese (pdf)
Lupinenschnitzel (pdf)

Keine Zeit zum Kochen?

Mit fermentiertem Gemüse im Vorrat ist man gut bedient. Man kann das saisonale Gemüseangebot nutzen und noch Monate später davon profitieren. Fermentiertes Gemüse ist bekömmlich, sehr gesund für unsere Darmgesundheit und man kann köstliche Delikatessen damit herstellen. Neugierig geworden?

Rezeptbroschüre: Gemüse fermentieren (pdf)

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Gesundheitliche Vorteile einer pflanzenbasierten Kost

  • Senkt den Cholesterinspiegel
  • Reduziert den Blutdruck
  • Senkt das Risiko für Diabetes
  • Beugt Übergewicht vor

Auch die Frage nach Eiweiß oder Nährstoffen wie Calcium und Eisen ist leicht zu beantworten:

Proteine
in Bohnen, Linsen, Erbsen, Tofu, Nüssen, Getreide, Vollkornrot und -nudeln.

Calcium
in grünem Gemüse wie Grünkohl, Brokkoli, Spinat, Rucola, Mangold, Fenchel, Pak Choi, Petersilie sowie Soja, weißen Bohnen, Kidneybohnen, Lupinen, Süßkartoffeln, Leinsamen.

Omega-3-Fettsäuren
in gemahlenen Leinsamen, Walnüssen.

Eisen
in Gemüse wie Brokkoli, Mangold, Feldsalat, Fenchel, Spinat, Schwarzwurzel sowie in Haferflocken, Linsen, Kichererbsen, weiße Bohnen, Sojabohnen, Hirse, Roggen, Vollkorngetreide, Leinsamen, getrocknete Aprikosen; Kürbiskerne

Vieles spricht für Hülsenfrüchte:

  • Diese enthalten viel Eiweiß
  • Sie können das Fleisch auf dem Speiseplan ersetzen
  • Sie fördern die guten Darmbakterien und sorgen für ein intaktes Immunsystem
  • Sie belasten das Klima weniger als Fleisch
  • Sie verbessern die Bodenqualität - und wachsen auch bei uns.

https://landeszentrum-bw.de/landeszentrum-bw,Lde/wissen/Ernaehrungsinformation/Lebensmittel/Huelsenfruechte

Für eine bessere Bekömmlichkeit: Hülsenfrüchte vorher einweichen, das Einweichwasser verwerfen und auch ggf. das Kochwasser. Gewürze wie Kümmel und Essig verwenden.

Lebensmittelabfälle vermeiden

  • Kreativ mit Resten umgehen, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wertvolle Tipps finden Sie bei
    "Zu gut für die Tonne".
  • Einkaufszettel schreiben.
  • Richtig lagern und haltbar machen (zu viel Gekauftes oder reichliche Ernte einfrieren, einkochen oder fermentieren).
  • Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, nicht gleich wegwerfen, sondern zuerst einen Geruchs- und eventuell Geschmackstest machen.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie rechts im Kasten unter "Weitere Informationen", "Lebensmittelabfälle vermeiden".

Saisonal & Regional

  • Mit dem Kauf regional erzeugter Lebensmittel fördert man kurze Transportwege. Somit wird geholfen, schädliche Treibhausgase zu verringern, die durch den Transport entstehen. Werden Lebensmittel in der Region angebaut und erzeugt, legen sie vom Acker bis zur Ladentheke sehr viel kürzere Strecken zurück, was weniger Energie verbraucht und zu einem verminderten CO2-Ausstoß beiträgt.
  • Produkte aus dem Freiland oder Folientunnel, die gerade Saison haben, benötigen keinen zusätzlichen Energieverbrauch für die Heizung der Gewächshäuser.
  • Regionale Produkte stärken die regionale Landwirtschaft, Verarbeitungsbetriebe und Vermarkter. So bleibt die Wertschöpfung in der Region und Arbeitsplätze in der lokalen Wirtschaft werden gesichert oder geschaffen.
  • Die lokale Versorgung mit Lebensmitteln macht unabhängig von globalen Handelsstrukturen. Daher ist eine regionale und ressourcenschonende Landwirtschaft wichtig, um in Krisenzeiten die Ernährung der Bevölkerung weitgehend zu sichern. (BfzE)

Viele wertvolle Tipps finden Sie rechts im Kasten unter "Weitere Informationen", Regional und saisonal einkaufen.

Nachhaltigkeit im Alltag

  • Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel
  • Lebensmittelverschwendung vermeiden
  • Leitungswasser bevorzugen
  • Weniger oft mit dem Auto zum Einkaufen
  • Fair und ökologisch produzierte Lebensmittel mit geringem Verarbeitungsgrad bevorzugen
  • Regional und saisonal einkaufen
  • Ressourcenschonendes Haushalten

Landwirtschaftsamt

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