Rückblick 2007

Zum dritten Mal hat das Landratsamt Bodenseekreis in Kooperation mit dem Freundeskreis Tschenstochau am Bodensee e. V. beim Skibasar Spenden für Kinder im polnischen Partnerkreis Tschenstochau gesammelt.
Abgeholt wurden sie von zwei Sportlehrern, die gleichzeitig Leiter der Schülersportklubs in Lubojna und Mykanów (zwei Gemeinden im Landkreis) sind, denen die Spenden zugute kommen werden. Nach der wetterbedingt 23 Stunden langen Fahrt stellten sie erfreut fest, dass sich die mühevolle Anreise gelohnt hatte - die Spender noch großzügiger waren als in den Jahren davor. Neben der hohen Anzahl von Snowboards und mehreren zig Alpin- und Langlaufskiern, Schuhen, Stöcken und Helmen, war besonders die Menge an warmer Winterkleidung erfreulich. Das Klima in Polen und die dortigen kälteren Winter machen diese Kleidung auch für den Alltagsgebrauch erforderlich. Die Mitglieder des Freundeskreises Tschenstochau e. V., die vier Stunden lang tatkräftig zum Erfolg der Sammlung beitrugen, hatten alle Hände voll damit zu tun, zum Spenden zu animieren, die Ausrüstung einzupacken und in den Bus zu verladen.

Gesammelt wurden Möbel, Elektrogeräte und andere Haushaltsgegenstände für mehrere Schützlinge vom Waisenheim Chorzenice, die in ein eigenes Leben starten wollten.

Ein Spendenaufruf im Landratsamt Bodenseekreis und unter den Freunden und Mitgliedern des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e. V. brachte eine überwältigende Reaktion. Eine große Sammlung an Möbeln, Kühlschränken, Betten und anderen nützlichen Dingen kam zusammen.

Der Freundeskreis kaufte noch einige Waschmaschinen. Mikrowellen, Musikanlagen und Fernseher dazu. Die Leerfahrt eines LKW zurück nach Polen wurde genutzt, um alle Waren nach Tschenstochau zu bringen. Auf dem Foto: Leiter des Kinderheimes in Chorzenice (rechts)und seine Mitarbeiter bei Beladung des LKWs.

Bereits im Sommer hat der Luftsportclub Friedrichshafen kostenlos Jugendgruppen aus dem Partnerkreis Tschenstochau über den Bodenseekreis geflogen. In Gesprächen mit den Jugendlichen wurde deutlich, dass diese häufig keinen Computer haben bzw. diese auch in den schulischen bzw. Jugendeinrichtungen im Partnerkreis Tschenstochau benötigt werden.

Herr Peter Häusler, Vorsitzender der Motorabteilung des LSCs hat daraufhin im Rahmen einer freiwilligen Aktion etwa 30 moderne, internetfähige PCs für Jugendliche des Partnerkreises Tschenstochau sammeln können. Die gespendeten PCs stammen von Firmen aus dem Bodenseekreis, hauptsächlich von der ZF Friedrichshafen und von Astrium EADS und wurden im September an die Sozialdezernentin aus dem Landkreis Tschenstochau übergeben.

Rund 40 Gäste aus dem Landkreis Tschenstochau, Mitarbeiter aus dem sozialen Bereich, informierten sich zum Thema „Unterstützung der Familie in verschiedenen Lebenslagen“ vor Ort über Lösungen im Bodenseekreis. Die Gäste erwartete ein umfangreiches, vielschichtiges Programm. Dies beinhaltete Besuche in einigen Einrichtungen im Bodenseekreis und Vorträge zu ausgewählten Themen. Im Mehrgenerationenhaus in Markdorf stellte man die Angebote zur Unterstützung der Familie vor. In Liebenau wurde eine Einrichtung der St. Gallus-Hilfe besichtigt und in einem Vortrag über die Hilfen für Familien mit behinderten Kindern informiert. Bei der ZaB (Zukunft am Bodensee) im Fallenbrunnen lernten die Gäste einige Angebote für Langzeitarbeitslose kennen. Vorträge zu den Themen: Aufgaben des Jugendamtes, Sozialamtes u. a. zum Projekt Mobile für junge Mütter sowie „0 % Arbeitslosigkeit unter 25“ und der Frauen- und Familienbeauftragten u. a. zu Hilfen für in Not geratende und misshandelte Frauen wurden mit großem Interesse aufgenommen. Die Veranstaltung wurde aus Mitteln der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert. Eine Weiterführung des Fachaustausches ist für Juni 2008 in Tschenstochau bereits geplant.

Ein Mähzug auf der Basis eines Unimogs verrichtet seine Arbeit künftig 1.100 Kilometer weiter ostwärts: Der Bodenseekreis hat das Gefährt, das bislang in der Straßenmeisterei Tettnang Dienst tat, an den polnischen Partnerkreis Tschenstochau verkauft. 

Im Juli weilte im Bodenseekreis eine fünfköpfige Delegation unter der Leitung von Landrat Kwapisz. Am ersten Tag des Besuchs konnten die Gäste den Seehasenumzug auf der Ehrentribüne bewundern und einen Bummel durch das Fest absolvieren. In den folgenden Tagen wurde ein strammes Programm durchgeführt: Fachgespräche im Straßenbauamt, im Vermessungsamt und zum Katastrophenschutz. Weil zu den Mitgliedern der polnischen Delegation die Amtsleiterinnen der entsprechenden Ämter gehörten, wurde der rege Fachaustausch zu einer Herausforderung für die Dolmetscherin. Am Abend vor der Abreise trafen sich die Gäste mit den aktiven Mitgliedern des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e. V.

Auf Einladung des Bodenseekreises und des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e. V. kamen 22 Kinder und Jugendliche für zehn Tage nach Friedrichshafen. Sie bezogen Gruppenzelte im CAP Rotach und erkundeten bei mehreren Ausflügen die Region. Zu den Höhepunkten gehörte ohne Zweifel die Einladung des Luftsportclubs Friedrichshafen zu Rundflügen über dem Bodensee. Bei schönem Wetter konnten alle Teilnehmer die Landschaft aus der Luft bewundern. Auch für die Bewirtung wurde gesorgt: Der LSC-Restaurant-Wirt spendete zum Abschluss des Tages verschiedene Arten von Pizza. Am Tag vor der Abreise der Gruppe veranstaltete der Deutsch-Polnische Freundeskreis einen gemeinsamen Grillabend, bei dem die Kinder über ihre Eindrücke aus der Bodenseeregion erzählen konnten.

Im Juni 2007 fand in der Klosteranlage Tschenstochau die 7. Gesamtpolnische Konferenz der Sozialarbeiter mit ca. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Bereits traditionell wurde der Amtsleiter des Sozialamtes, Herr Roland Leppert dazu eingeladen: Als Ehrengast referierte er über das Thema "Ambulate soziale Hilfe im Bodenseekreis". Herr Leppert nutzte den Aufenthalt im Partnerkreis um, in der Begleitung des polnischen Landrats, einige von den befreundeten sozialen Einrichtungen zu besuchen und die Fachgespräche im Bodenseekreis zu planen.

Anlässlich der Aero-Messe weilte eine Gruppe von Piloten aus der Region Tschenstochau zwei Tage in Friedrichshafen. Am letzten Abend vor der Abreise trafen sich zum ersten Mal die Vorsitzenden und einige Mitglieder der Luftsportclubs aus Friedrichshafen und Tschenstochau im Club-Restaurant am Flughafen. Nach einer Vorstellungsrunde führte man lebendige Gespräche zur Organisation und Ausstattung des Clubs. Weitere Kontakte wurden vereinbart.

Eine vierköpfige Gruppe von Lehrern und Betreuern der Sonderschule mit Internat für Behinderte in Bogumilek/ LK Tschenstochau besuchte auf Einladung der Stiftung Liebenau die entsprechenden Einrichtungen der St. Gallus Hilfe für behinderte Menschen und führte die Fachgespräche im Bereich Kinder, Jugend u. Familie. Neben der Frühförderung und stationärer Hilfe wurden die Angebote zur Familienentlastung durch Ferien- und Samstagsbetreuung vorgestellt und ein Einblick in die Wohngruppensituation gewährt. Ein ganzer Tag wurde der Schule und Berufsausbildung gewidmet. Neben der Don-Bosco-Schule besichtigte die polnische Gruppe die Integrationsschule Waidach in Bregenz und konnte dabei über die Erfahrungen diskutieren. Besonders die ausgebaute Berufsvorbereitung und die verschiedenen Möglichkeiten der Beschäftigung für die behinderten Menschen begeisterten die polnischen Gäste. Foto: Vorstand und Bereichsleiter der Stiftung Liebenau mit polnischen Gästen in Liebenau.

Eine kleine Ausstellung im Foyer des Landratsamtes Gebäude Glärnischstraße zeigte überwiegend handgemalte Ostereier und Ostergestecke. Am Gründonnerstag wurden die Ausstellungsstücke von den Mitgliedern des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e.V. verkauft um die Einrichtungen im Partnerkreis finanziell zu unterstützen. Weil das eine oder andere Mitbringsel vor Ostern benötigt oder eine Dekoration für die Feiertagetage gesucht war, haben fast alle Ausstellungstücke einen neuen Besitzer gefunden. Die Einnahmen, aufgerundet vom Freundeskreis e.V., gingen direkt an die drei beteiligte Einrichtungen.

Anlässlich des Abschiedfestes weilte Ende März eine kleine Delegation des Partnerkreises Tschenstochau am Bodensee. Der Besuch gab die Gelegenheit, das neue Landratsamt zu besichtigen und die Fachgespräche zum Thema Verwaltungsreform zu führen. Danach fuhr die Gruppe nach Salem, wo sie durch das Kulturamt und das Schloss Salem geführt wurde. Außerdem besuchte die Gruppe die IBO-Messe und fuhr mit dem Katamaran nach Konstanz um beim sonnigen Wetter einen Stadtrundgang zu genießen.

Zu einem Abschiedsbesuch im polnischen Partnerkreis Tschenstochau wurde der scheidende Landrat Tann eingeladen. Eine kleine Delegation aus der Verwaltung reiste mit ihm mit um die Planung für das Jahr 2007 zu besprechen und einige gemeinsame Aktivitäten abzustimmen. So werden im Bereich Kultur Kunstausstellungen ausgetauscht: In der Bodenseekreis-Galerie im Roten Haus in Meersburg wird moderne polnische Kunst gezeigt , gleichzeitig in der Galerie Tschenstochau einige Werke aus dem Bestand des Bodenseekreises.

Der bisherige, rege Austausch im sozialen Bereich wird weiter geführt. Der Leiter unseres Sozialamtes, Herr Leppert ist ein begehrter Dozent bei der jährlichen, gesamtpolnischen Konferenz der Sozialarbeiter in Tschenstochau geworden. Auch im Jahr 2007 wird er über die deutschen Erfahrungen im Bereich der sozialen Hilfe referieren. Ein Besuch der polnischen Fachkräfte im Bodenseekreis wird für Herbst geplant.

Ein Höhepunkt des Besuchs war ohne Zweifel ein Treffen mit allen bisherigen Landräten, die in Polen viel öfters wechseln wie bei uns in Deutschland. Der Abend verlief, trotz der verschiedenen parteilichen Zugehörigkeit der polnischen Kollegen, in einer warmen Atmosphäre „Wir sind ein Team gewesen“ unterstrich Landrat Tann in seiner Rede und lobte dabei die Kontinuität, die die Kreispartnerschaft auszeichnet.

Auf dem Foto sind Landrat Tann (Mitte) mit seinen polnischen Kollegen zu sehen: (v. r.) der erste Landrat des Kreises Tschenstochau Herr Bąk, der amtierende Landrat Kwapisz, Landrat a. D. Skubis und Landrat a. D. Chudzik.

Auf Einladung des deutsch-polnischen Freundeskreises Tschenstochau haben etwa 140 Gäste im Graf-Zeppelin-Haus eine rauschende Ballnacht gefeiert. Mit dem Erlös aus der Veranstaltung sollen Kinder aus dem Partnerkreis in die Ferien fahren können.

Traditionell eröffnet wurde der fünfte Ball dieser Art im festlich geschmückten Ludwig-Dürr-Saal mit einer feierlichen polnischen Polonaise. 

Wegen der schlechten Wetterbedingungen sind in diesem Jahr aus Polen nur die drei Musiker der Tanzkapelle "Parada" angereist. Mit im Gepäck hatten sie etwa 90 Kilogramm feine Wurst- und Schinkenwaren. Zusammen mit leckeren Salaten hat das Föhr-Team alles zu einem üppigen Büffet angerichtet, das keine Wünsche offen ließ.

Zauberer Haku und seine Assistentin Rosi erfreuten die Zuschauer an diesem Abend mit verblüffenden Tricks und Kuriositäten.

Mit ihren fetzigen Disco-Fox-Darbietungen begeisterten drei Tanzpaare der Tanzschule Nr. 10 von Thomas Schütze die Gäste und animierten auch gleich zum Tanzen. Eine tolle Stimmung kam auf, und die Gäste tanzten ausgelassen zu den von der Band gespielten Klassikern, polnischen Schlagern und Volksweisen. Wer konnte, sang den Text gleich auf polnisch mit.
 

Höhepunkt des Abends war einmal mehr die Tombola, bei der es auch in diesem Jahr wieder tolle Preise - darunter einen einstündigen Zeppelin-Rundflug - zu gewinnen gab.