Internationales Jugendtreffen

Eine trinationale Begegnung zwischen Jugendlichen aus der Friedrichshafener Graf-Soden-Realschule, aus dem Gimnazjum Witkowice im polnischen Partnerkreis Tschenstochau sowie aus einer Schule im weißrussischen Polozk fand im Oktober 2011 in der Jugendbegegnungsstätte der Stiftung Kreisau statt. Kreisau oder  Krzyzowa ist ein kleines Dorf, südlich von Breslau mit dem ehemaligen Gut der Grafen von Moltke. Der Name des Ortes selbst ist vom „Kreisauer  Kreis“ als Synonym des Widerstandes gegen das Naziregime bekannt.  Mehr dazu: www.krzyzowa.org.pl Der Erfolg des Pilotprojektes war unerwartet groß. Innerhalb kürzester Zeit waren Verständigungsprobleme überwunden und eine bunte internationale Gemeinschaft wuchs zusammen. Deren Hauptkritikpunkt an diesem Treffen war: „Es war viel zu kurz!“ Kein Wunder, dass man sich beim Abschied versprach in Kontakt zu bleiben und sich hoffentlich bald wieder zu sehen, entweder in Tschenstochau, Polozk oder Friedrichshafen.

Besuch der Kreisräte

Zu den Feierlichkeiten aus Anlass des "Tages der Deutschen Einheit" wurde eine Delegation aus dem Partnerkreis Tschenstochau zum Besuch im Bodenseekreis eingeladen. Die 9-köpfige Gruppe von Mitgliedern des Kreisvorstandes sowie Vertretern des Kreistages besichtigte dabei die Sehenswürdigkeiten am See und wurde im Landratsamt empfangen um von Herrn Landrat Wölfle in die politische und wirtschaftliche Lage des Bodenseekreises eingeführt zu werden. Die Besuchergruppe, deren Teilnehmer überwiegend im Herbst 2010 neu gewählt wurden und den Bodenseekreis noch nicht kannten, reiste am 4. Tag mit vielen Eindrücken nach Polen zurück.

Freundeskreis

Zum ersten Mal hat sich der Deutsch-Polnische Freundeskreis am Bodensee. e.V. auf dem traditionellen „Internationalen Stadtfest“ präsentiert. Eine von der Stadt Friedrichshafen für zwei Tage gemietete Hütte wurde mit polnischen Accessoires und Plakaten geschmückt und mit Leckereien der polnischen Küche ausgestattet. Serviert wurde „Bigos“ - ein Krautgericht mit polnischen Würstchen, sowie Wurstbrote mit eingelegten Salzgurken. Besonders beliebt waren die auf traditionelle Art gebackenen Mohn- und Apfelkuchen sowie ein Blickfang, der Baumkuchen.  Aber auch alle anderen gespendeten Back-Meisterstücke wurden im Nu verkauft.  Das polnische Bier „Tyskie“ sowie zwei Arten von Wodka ergänzten das sonst nichtalkoholische Angebot an Getränken. Das gute Wetter und viele freiwillige Helfer garantierten zusätzlich den vollen Erfolg der Aktion: der Reinerlös wird dem Kinderheim in Chorzenice im Landkreis Tschenstochau zu Gute kommen.

Sommerlager

Auf Einladung der Bodenseekreises verbrachten 25 junge Gäste aus dem Partnerkreis Tschenstochau zehn Ferientage am See. Die Gruppe mit Ihren Betreuern versuchte trotz Dauerregen die gute Laune nicht zu verlieren und machte beim "Schlechtwetter-Programm" eifrig mit. Sie besuchte einige Museen und verarbeitete das Gesehene während des Deutsch-Unterrichtes. Die junge Gäste, die alle im Waisenhaus Chorzenice leben, bereiteten sich ein ganzes Jahr auf den Aufenthalt am Bodensee vor: Dank der Förderung des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e.V. lernten sie auf spielerische Art die deutsche Sprache. Am Ferienziel erlebten sie die ersten Erfolge, wenn sie bei der Essensausgabe das Bestellte auch bekommen haben. Die einzigen zwei sonnigen Tage wurden vollständig ausgeschöpft um sich einen kleinen Sonnenbrand zu holen und mindestens die Füße in den See zu stecken. 

Badminton

Das Bodensee-Jugendturnier in Friedrichshafen zählt mit 500 Teilnehmern aus 11 Nationen zu einem der größten Turniere in Europa. Unter den ausländischen Gästen war bereits zum dritten Mal auch eine polnische Delegation aus Blachownia im Landkreis Tschenstochau, dem Partnerkreis des Bodenseekreises. Der Trainer Leszek Gabryjelski lobte die hervorragende Organisation und das spielerische Niveau des Wettbewerbs. Erfreulich für die polnischen Gäste: Kamil Korbel, der polnische U16-Meister aus dem Jahr 2010, hat es in der U17 bis ins Finale geschafft und unterlag erst dort nach einem spannenden Endspiel dem deutschen Spieler Sebastian Roth.

Fachaustausch

Auf die Einladung des Landrats aus Tschenstochau weilte anfangs Mai eine 7-köpfige Delegation aus dem sozialen Bereich des Bodenseekreises im Partnerkreis. Die Mitarbeiter des Sozialamtes und des Jugendamtes waren teilweise zum ersten Mal in Polen. Die Konferenz "Systeme der sozialen Hilfe in Deutschland und in Polen, Teil 2" galt der Vorstellung des sozialen Systems in Polen, des Aufbaus und der Arbeit in sozialen Einrichtungen im Landkreis Tschenstochau. Die deutschen Gäste besuchten das Kreisfamilienzentrum in Tschenstochau, kreiseigene Einrichtungen wie Kinderheime und Behindertenheime sowie ein Gemeinde-Sozialzentrum. Das Projekt war eine Fortsetzung des Fachaustausches zwischen dem Bodenseekreis und dem Landkreis Tschenstochau und wurde durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert. 

Schüleraustausch

Bereits seit zehn Jahren wird der Schüleraustausch zwischen der Bodensee-Schule St. Martin aus Friedrichshafen und dem Gimnazjum Blachownia, Landkreis Tschenstochau, organisiert. Im April konnte eine weitere Gruppe aus der Partnerschule empfangen werden. Die 25 polnischen Schüler wohnten wie immer bei den Gastfamilien, wo sie den Alltag in einer deutschen Familie kennen lernen konnten. Das Programm wurde so gestaltet, dass die deutschen und polnischen Schüler fast alles gemeinsam erleben konnten. Ein Gegenbesuch in Blachownia ist für den Herbst vorgesehen. 

Deutsch-Polnische Ballnacht 2011

"Bereits zum 8. Mal hat sich der Deutsch-Polnische Freundeskreis am Bodensee getroffen, um am Samstagabend im Graf-Zeppelin-Haus mit einer rauschenden Ballnacht gemeinsam zu feiern. Hauptpreis der Benefiz-Tombola war ein Zeppelinflug über den Bodensee. Der Erlös dieser Tombola als auch der Reinerlös der gesamten Ballnacht kommt zwei Kinderheimen im polnischen Partnerschaftskreis Tschenstochau zugute. „Damit können Sommerlager sowie Deutschunterricht für talentierte Kinder mitfinanziert werden“, erläuterte Johanna Dudzinski-Tann, stolz und dankbar dafür, dass wieder ein ordentlicher Betrag zusammen gekommen sei.
Die Damen in langen Abendkleidern, die Herren in schicken Anzügen: Allein schon durch die festliche Bekleidung der Gäste lag über dem Saal eine Ballnacht-Atmosphäre. Angeführt von der Vorsitzenden des Deutsch-Polnischen Freundeskreises, Johanna Dudzinski Tann und ihren Mann Siegfried Tann, wurde der Ball mit einer Polonäse eröffnet. „Der adlige Tanz aus dem 16. Jahrhundert wird in Polen traditionell bei offiziellen Veranstaltungen getanzt“, erklärte die Vorsitzende. Und dann hieß es Tanzfläche frei: Von Samba über Tango, Walzer bis zu deutschen und polnischen Volksliedern sowie alten und neuen Schlagern hatte die Tanz- und Unterhaltungsband „SAJB“ aus Vorarlberg ein vielseitiges Repertoire zu bieten, womit sie sämtliche Wünsche der Tanzbegeisterten erfüllen konnten. Verschnaufpause gab es durch wirklich tolle künstlerische Einlagen des Jungvarietes „Kraball“ und „Papillion“. Unter der Leitung von Andrea Sprenger vom Förderverein „Theatertage am See“ zeigten die sechs Jungs mit wirbelnden Keulen und einer Lichtershow ihr Können"
[... Schwäbische Zeitung (mt) 17.01.2011]