Rückblick 2014

Unter Schirmherrschaft der beiden Landräte hat der Freundeskreis Bodenseekreis in Tschenstochau im Oktober den dritten Wissenswettbewerb für Schüler der Unter- und Mittelstufe veranstaltet. Neben einem Wissenstest mussten die zehn Teilnehmer aus vier Schulen im Landkreis Tschenstochau Objekte und Personen aus dem Bodenseekreis erkennen. Die Note in der dritten Kategorie stammte aus vorher eingereichten Kunstprojekten zum Thema Bodenseekreis. Die Jury, aus den Mitgliedern des  deutsch-polnischen Freundeskreis bestehend, bestimmte die Sieger mit der höchsten Gesamtpunktzahl:  Das Tablet für den ersten Platz erhielt Daria Nocun,  die mit ihrem Sieg ein Multifunktionsgerät mit Fax, Scanner und Drucker  für ihre Schule, das Schulzentrum in Zloty Potok, gewann. Tablets erhielten auch Adrianna Konarska vom Gimnazjum in Blachownia für ihren zweiten und Mateusz Kowalski vom Kinderheim Blachownia für den dritten Platz. Die vom Landkreis Tschenstochau, dem Bodenseekreis und dem Freundeskreis gestifteten Preise wurden von Landrat Kwapisz überreicht.

Einen Augen- und Ohrenschmaus boten die jungen Musikerinnen und Musiker des Jugendblasorchester Mykanow den Besuchern und Gästen an einem Oktobersonntag auf dem Campingplatz Fischbach. Ohrenschmaus, da es sich bei diesem Orchester um ein sowohl national in Polen als auch international ausgezeichnetes Ensemble handelt. So gewann die Kapelle schon mehrfach in Polen nationale Wettbewerbe, erhielt in Luxemburg 2012 den DIFF-Award beim Diffwind Festival und wurde auch beim Bundesmusikfest 2001 in Friedrichshafen ausgezeichnet.
Im Hafen selbst sind die Musiker schon altbekannt, waren sie doch schon Ehrengäste beim Seehasenfest 2004 und pflegen schon viele Jahre eine enge Freundschaft mit dem Musikverein Kluftern im Rahmen der Partnerschaft zwischen dem Bodenseekreis und dem Landkreis Tschenstochau in Polen. Kein Wunder, dass über 150 Zuhörer bei dem Frühschoppenkonzert anwesend waren und den jungen Musikern begeisterten Applaus spendeten. Nicht ganz unbeteiligt daran war die Prinzengarde, die die Musiker aus ihrer polnischen Heimat mitbrachten. Sie trugen dazu bei, dass dieses Konzert nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern angesichts der Grazie und ihrem Charme auch zu einem Augenschmaus wurde. Kein Wunder, dass die zahlreich anwesenden Gäste die jungen Musiker und Tänzerinnen erst nach einem zweistündigen Konzert und zahlreichen Zugaben mit einem Riesenapplaus entließen.

Unter dem Titel „Andrzej Mleczko – der Karikaturisten-Papst aus Krakau“ wurden im Foyer des Landratsamtes Bodenseekreis 35 Bilder von Mleczkos Werk gezeigt. Diese Ausstellung war die erste Veranstaltung aus der Reihe „Polnische Kulturtage 2014“.
„Über einem Ameisenhaufen unterhalten sich zwei Bienen. „Von denen arbeiten höchstens ein paar Prozent, der Rest sind Berater“, sagt die eine. Eine Familie wird beim Wandern von einem Regenbogen überrascht. Schnell hält die Mutter dem Söhnchen die Augen zu: „Diese aufdringliche Schwulenpropaganda ist ja kaum noch zu ertragen.“ Andere Bilder funktionieren ganz ohne Worte, zum Beispiel wenn der Blick des Pfarrers beim Pinkeln rüber zu seinem kleinen Messdiener schweift. Die Karikatur darf satirisch, sarkastisch, humoristisch, böse sein. „Auf dieser ganzen Klaviatur spielt Mleczko meisterlich“, sagte Siegfried Tann, früherer Landrat und Beirat im Deutsch-Polnischen Freundeskreis am Bodensee, bei der Eröffnung der Ausstellung.
Zusammengestellt wurde die Ausstellung von Johanna Dudzinski-Tann, die die Karikaturen ihres Landsmannes von klein auf aus der Zeitung kennt. Die Auswahl sei ihr nicht leicht gefallen, zumal der polnische Humor ein sehr spezifischer sei. „Es gibt unzählige Wortspiele und Witze, die eigentlich gar nicht übersetzbar sind“, sagte Dudzinski-Tann. Viele der Bilder laden einfach zum Schmunzeln ein“ (Claudia Wörner im Südkurier vom 30.08.2014)

Auf Einladung des Bodenseekreises haben 14 junge Gäste aus dem Partnerlandkreis Tschenstochau zehn Ferientage auf dem Campingplatz Fischbach am Bodensee verbracht. Die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Betreuer ließen sich auch durch immer wieder aufkommenden Regen die gute Laune nicht verderben und absolvierten ein umfangreiches Programm. Dazu gehörten neben dem Pfahlbaumuseum und dem Affenberg natürlich auch der eine oder andere Badetag am Bodensee - kleinere Sonnenbrände inklusive.
Die jungen Polen, die alle im Waisenhaus Chorzenice leben, hatten sich bereits ein ganzes Jahr auf ihren Besuch in Deutschland vorbereitet: gefördert durch den Deutsch-Polnischen Freundeskreis am Bodensee e. V.  lernten sie auf spielerische Art die deutsche Sprache. 

Unter der Schirmherrschaft der beiden Landräte hat in Tschenstochau ein Wissenswettbewerb rund um den Bodenseekreis, den Landkreis Tschenstochau sowie ihre Partnerschaft stattgefunden. Zur Teilnahme eingeladen waren Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Tschenstochau. Der vom stellvertretenden Landrat Janusz Krakowian eröffnete Wettbewerb bestand aus zwei Runden: Bei der ersten mussten die 26 Teilnehmer ihr Wissen beweisen und über 30 Fragen schriftlich beantworten. Bei der zweite Runde ging es darum, Objekte und Personen aus den beiden Landkreisen zu erkennen. Die Gewinne, gestiftet vom Bodenseekreis, Landkreis Tschenstochau sowie vom deutsch-polnischen Freundeskreis am Bodensee überreichten Siegfried Tann, Landrat i. R., der Gründer der Kreispartnerschaft, Partnerschaftsbeauftragte und Vorsitzende des deutsch-polnischen Freundeskreises am Bodensee, Johanna Dudzinski-Tann, sowie von polnischer Seite Marzena Manieszewska vom Vorstand des Landkreises Tschenstochau und Katarzyna Buchajczuk, Vorsitzende des Freundeskreises Bodenseekreis. 

Der Deutsch-Unterricht im Kinderheim Chorzenice wurde an einem warmen Junitag nach draußen verlegt: Am „Tag der Freiheit“ erlebten die jungen Menschen die Geschichte des Mauerfalls und lauschten den Erinnerungen von Zeitzeugen. Einige Mitglieder des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e. V., der den Unterricht fördert, wurden zu diesem Event eingeladen und belohnten am Ende alle Teilnehmer mit Vanilleeis.

Auf dem Gelände der Sonderschule mit Internat in Bogumilek fanden im Juni Feierlichkeiten zum 45. Jubiläum des Bestehens dieser Behinderten-Einrichtung statt. Eine  Grußwort  im Namen des Bodenseekreises hielt Siegfried Tann, Landrat i. R.  Er erinnerte sich gerne an die Besuche in Bogumilek in seinen aktiven Zeiten und lobte die ausgezeichnete Arbeit der Leiterin und ihres Teams. Der Bodenseekreis bezuschusste im Jahr 2001 den Bau des Internats und seitdem sind seine Vertreter in Bogumilek immer gerne gesehene Gäste. Die Kinder bestritten ein buntes Unterhaltungsprogramm und begeisterten das Publikum mit verschiedenen  Theaterauftritten und musikalischen Darbietungen. 

Im Mai bat der gemeinnützige deutsch-polnische Freundeskreis um Sachspenden für einen guten Zweck. Der Freundeskreis  wollte erneut junge Erwachsene des Waisenhauses im Partnerkreis des Bodenseekreises unterstützen, die aufgrund ihres Alters das Haus verlassen und einen eigenen Haushalt gründen müssen. Auf dem Parkplatz des Landratsamtes stand ein Lkw zum Transport bereit. Die Vereinsmitglieder waren beim Ausladen der Gegenstände gern behilflich. Gesucht und benötigt wurden nicht mehr gebrauchte, gut erhaltene und funktionsfähige Kleinmöbel sowie Haushaltsgeräte, Fahrräder und andere Gegenstände für die Grundausstattung eines kleinen Haushaltes. 

Unter Leitung vom Landrat Lothar Wölfe und seinem Stellvertreter Joachim Kruschwitz reiste Anfang April eine Delegation der Kreisräte aus dem Bodenseekreis nach Tschenstochau. Die Mitglieder der Gruppe besuchten neben Schulen und Kinderheimen auch neu realisierte Investitionen im Partnerkreis, insbesondere im Bereichen Sporthallen und Straßenbau. Dazu traf die Delegation sich mit dem Tschenstochauer Landrat Andzrej Kwapisz, mit Mitgliedern des dortigen Kreistages und dessen Vorsitzenden Jarosław Rydzek sowie mit dem Freundeskreis Bodenseekreis. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer die Chance, geschichtliche und touristische Attraktionen in der Region zu besichtigen:  Die Burgruine in Olsztyn, das Paulinerkloster Jasna Góra in Tschenstochau, das Salzbergwerk Wieliczka sowie das Königsschloss Wawel in Krakau.

An der Hauptversammlung des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e. V. wurde die langjährige Schatzmeisterin Monika Klemm mit einem Blumenstrauß und einem Buchgeschenk verabschiedet. Für die „vorbildliche Buchführung und großes Engagement“ dankte ihr, neben der Vorsitzenden Frau Dudzinski-Tann, auch Herr Landrat Lothar Wölfle. Die Wahlen bestätigten die gute Arbeit des bisherigen Vorstandes: Eine Veränderung war nicht gewünscht und kam nur bei den drei Posten vor, bei denen  die bisherigen Inhaber nicht mehr kandidierten.
Die Planung für das kommende Jahr konzentrierte sich auf die Polnischen Kulturtage, die im Herbst stattfinden sollen. Aber auch das Bewährte soll weiter verfolgt werden: Unterstützung für Waisenkinder sowie Zusammenarbeit mit dem Partnerverein in Tschenstochau.