Das aktuelle Bodenseekreis-Jahrbuch „Leben am See“ widmet sich der Frage, wie die Menschen im Kreis mit „Plan B“ durch die Krise gekommen sind. Denn die Corona-Pandemie hat das öffentliche und private Leben stark verändert. Seit März 2020 ist fast nichts mehr so, wie es vorher war. Was selbstverständlich schien, geriet aus den Fugen. Mit den Lockdowns gingen Auflagen, Verordnungen und Beschränkungen einher, die Privat- und Berufsleben auf den Kopf stellten und selbst grundrechtlich gesicherte Freiheiten einschränkten oder vorübergehend aufhoben. Aber Krisen sind auch immer eine Chance, neu zu starten, es besser zu machen. Für fast jede und jeden ist an irgendeiner Stelle ein „Plan B“ notwendig geworden, weil ursprünglich Gedachtes oder Geplantes, weil Gewohntes oder Gewünschtes nicht mehr möglich war. Für Viele war das aber auch der Beginn von etwas Neuem.

Die aktuelle Ausgabe des Kreisjahrbuchs, herausgegeben vom Bodenseekreis und den beiden größten Städten Friedrichshafen und Überlingen, geht der Frage nach, wie die Menschen und Gesellschaft mit Krisen umgehen. In knapp einem Drittel der 47 Beiträge ergründen die Autorinnen und Autoren, was diese Pandemie mit ihnen und anderen gemacht oder innerlich ausgelöst hat. Kontaktbeschränkungen, Homeoffice, Berufsverbot, existenzielle Ängste, Übersterblichkeit: Die Auswirkungen der Krise waren und sind zum Teil für viele nach wie vor krass. Das Buch thematisiert aber nicht nur die Verwerfungen und Probleme, die die Corona-Pandemie zwangsläufig mit sich brachten. In vielen Beiträgen werden mutige und kreative Menschen vorgestellt, die nach Lösungen gesucht und diese auch gefunden haben. Dazu zählen zweifelsohne auch die Krisenteams der öffentlichen Verwaltung, die in dieser Zeit in besonderer Weise gefordert waren und weiterhin sind.

Darüber hinaus liefern die Autorinnen und Autoren ein Potpourri an Geschichten, die überraschend, kurios oder tiefgründig über Gestriges, Heutiges oder die Welt von morgen erzählen. Wer weiß schon, dass es bereits Mitte des 19. Jahrhunderts so etwas wie ein Impfzentrum in Hagnau gab? Oder dass die vielen grünen Kreuze, die am Rand der Obstplantagen stehen, nichts mit Religion zu haben? Oder dass findige Ingenieure bei Airbus an einem Sauerstoffwerk auf dem Mond arbeiten? Eine spannende und lesenswerte Mischung auf 410 Seiten.

Politik und Gesellschaft

  • Die Krankenhäuser am Bodensee im Krisenmodus
    2020: Das neuartige Corona-Virus hält die Welt in Atem und bestimmt ab spätestens März des Jahres den Alltag der Menschen auch im Bodenseekreis. Mittendrin die Krankenhäuser, die sich auf alle möglichen und zuvor kaum denkbaren Szenarien einstellen müssen. Corona haut auch den Medizin Campus Bodensee (MCB) und das Helios Spital Überlingen fest im Griff.
  • Sicherheit steht über allem
    In den der Krankenhäusern des Landkreises gab es viele Analogien in der Bewältigung der Pandemie. Esgab aber auch Unterschiede - so wie am Helios Spital Überlingen.
  • Resonanz
    Nach der Gedenkfeier für die an oder mit COVID-19-Verstorbenen des Medizin Campus Bodensee kamen dem Klinikseelsorger Diakon Dr. Thomas Borne diese Gedanken.
  • Der letzte Akt
    Über die sich wandelnde Trauer- und Begräbniskultur in Oberschwaben und warum der Abschied in Zeiten der Corona-Pandemie doppelt schwer fiel.
  • Zwischen Recht und gerecht
    Mit der Corona-Pandemie kamen immer wieder neue Verordnungen, sogar mit Verboten, die freiheitliche Grundrechte aushebelten. Für Ordnungshüter wie Rechtsvertreter eine Gratwanderung.
  • Harry Potter in 0 und 1
    Digitale Medien sind keimfrei, kontaktlos und ideal in Zeiten de Abstands. Bei Belletristik und Sachbuch hat die Nutzung von E-Books zugenommen. Mit dem Onleihe-Verbund Bodensee-Oberschwaben waren die Bibliotheken in der Region richtig gut auf die Pandemie vorbereitet.
  • Leben, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen
    Was bewegt Mensche dazu, freiwilig die städtische Komfortzone zu verlassen und aufs Land zu ziehen? Noch dazu in einen kleinen Weiler, der „Hungersberg“ heißt? Was ist überhaupt ein Weiler? Zwei Einwohner aus zwei Meckenbeuer Weilern begründen ihre Wohnentscheidung, die sie nie beuret haben.
  • Familienglück auf Umwegen
    Rotraut und Jürgen Binder sind seit 53 Jahren gemeinsam auf „holprigen Wegen“ unterwegs. Ihr gemeinsamer Rückblick zeigt, wie oft im Leben ein „Plan B“ gefragt ist, ohne dass ein solcher vorhanden war.
  • Homeoffice: Hölle oder Paradies?
    Egal ob Chefin, Arbeitnehmer oder Auszubildender: Für viele wurde im Zuge der Corona-Pandemie der Arbeiten von zuhause aus zum Alltag - auch in der Bodenseeregion. Was hat das mit den Menschen gemacht? Wir haben mit einigen vn ihnen gesprochen.
  • Allein unter 50 Männern
    Lucia Wittmer wurde im Jahr 1984 zur ersten Feuerwehrfrau in Meersburg ernannt - neben dem Funkdienst war sie hauptsächlich für die Verpflegung der Truppe zuständig. Die 66-Jährige erzählt von ihren Erfahrungen und die Veränderungen der ehrenamtlichen Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten.
  • Gut Ding will Weile haben
    Gleich drei neue Straßen im Bodenseekreis sind nach vielen Jahren der Planung für den Verkehr freigegeben. Der Hauptverkehrsader in der Region, der B31, fehl nun nur noch Lückenschluss zwischen Meersburg und Immenstaad, damit es irgendwann auf der gesamten Bundesstraße „Freie Fahrt“ heißen kann.
  • Inklusion macht keine Pause
    Menschen, die für ihre Ideen brennen, Akteure, die sich anstecken lassen, eine herrliche Pflanzenwelt in einer schönen Landschaft, viele verschiedene Menschen, unzählige Begegnungen: Zusammengemixt steht die alles für Inklusion auf der Landesgartenschau Überlingen. So war es für den Sommer 2020 gedacht.
  • Vom Rufbus bis zum Bürgermobil
    Vor mehr als 40 Jahren startete in Friedrichshafen der erste Rufbus. Der fuhr wenig später nicht als Ergänzung, sondern als Ersatz für den Öffenlichen Nahverkehr. Wofür alternative Mobilitätsangebote bis heute gebraucht werden.
  • „Ich hatte meinen Idealberuf“
    37 Jahre lang war Niko Nimmerrichter das Gesicht der Volkshochschule Friedrichshafen (VHS), die er in einem modernen Dienstleisterin verwandelt hat. Ende August 2020 verabschiedete er sich in den Ruhestand.

Wirtschaft und Landwirtschaft

  • Nichts zu tun, war keine Alternative
    Hoteliers und Gastronomwen in der Region und ihr schwieriger, aber dennich krteativer Umgang mit dem Lockdown.
  • Wirtschaftsmodell mit Zukunft
    In Zeiten des Klimawandels und zunehmend knapper Ressourcen gewinnt das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen und deren Geschäftsmodelle immer mehr an Bedeutung - auch in der Bodenseeregion. Das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie [GWO] stellt den Mensch und die Umwelt in den Mittelpunkt und verfolgt so eine ganzheitliche Unternehmensausrichtung.
  • Urlaub am See zwischen Hoffnung und Bangen
    Wie die Kommunen am östlichen Bodenseeufer Tourismus und Corona-Pandemie unter einen Hut zu verbringen versuch(t)en und wie sie in der Reisebranche zusammenarbeiten.
  • Nach der Messe ist vor der Messe oder „Plan B im Dauereinsatz“
    Was macht ein Unternehmen, wenn es wegen einer Pandemie seinem ureigensten Gewschäft nicht mehr nachgehen darf? Die Messe Friedrichshafen erfand sich im Lockdown neu und half mit ihren großen Hallen anderen dabei, Probleme zu lösen.
  • Erich Schütz als „Bodenseelust“
    Der vielseitige Filmemacher und Autor, der in Überlingen lebt, erforscht und vermittelt seit vielen Jahren mit Gusto das kulinarische und kulturelle Erbe seiner Wahlheimat.
  • Frühe Blüte, Angst vor Frost
    Wie sich der klimawandel auf die Landwirtschaft am Bodensee auswirkt.
  • Fenster in die Höfe der Landwirte und zu ihrer Arbeit öffnen
    Der Maschinen- und Betriebshilfsring Tettnang e.V. versteht es als seine Kernverantwortung, den Mitgliedern 360-Grad-Hilfestellung zu geben. Was das mit tausenden grünen Kreuzen auf Wiesen zu tun hat oder neuen Erntehelfer in der Corona-Pandemie, verrät Mitarbeiterin.
  • Geschäftlich geschafft
    In Zeiten von Corona ist gesunde Ernährung besonders gefragt. Mit seinem Biohaus am See gehört Alexander Walser eindeutig zu den Gewinnern der Krise. Sein Souvinirladen nebenan hat dagegn zeitweise mehr zu als auf - wie viele andere Geschäfte in Langenargen auch. Ein Schlaglicht auf den Einzelhandel gegen Ende der „dritrten Welle“ Mitte Mai 2021.
  • „Wenn man in Energie denkt, sind wir auf jeden Fall attraktiv“
    Mit Erfindungen für den Weltraum das Leben auf der Erde verbessern. Dem Physiker Achim Seidel und seinem Team bei Airbus in Immenstaad könnte das gelingen. Wenn es klappt, steht in einigen Jahren eine Sauerstofffabrik auf dem Mond. Und auf der Erde gibt es eine neue Möglichkeit, Wärme zu erzeugen. Kohlendioxidfrei.

Sport und Ehrenamt

  • Der lange Weg nach Tokio
    Die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele 2020 hat Sportler aus dem Konzept gebracht - auch Top-Athleten vom und am Bodensee. Nach vier Jahren Vorbereitungszeit hieß es plötzlich zurück auf Start und warten. Gut, wer Profisportler ist oder die Finanzierung in trockenen Tüchern hat.
  • „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und noch mehr Klassiker
    40 Jahre Kinderkino in Friedrichshafen: Der „Erfinder“ erinnert sich.
  • Von wegen „Viele Köche verderben den Brei“
    Als sich vor 53 Jahren der „Verein der Köche Bodenseekreis e.V.“ gründete, sah es nicht nur auf den Speisekarten der gehobenen Gastronomie anders aus, sondern auch in den Betriebs-Kantinen und Casinos - eine kleien Zeitreise mit einem Mann am Herd.

Kunst und Kultur

  • Daheim jede Menge Theater
    Noltes Digital Bühne bringt Live-Aufführungen auf den Bildschirm.
  • „Im Schulmuseum? War ich schon zur Schulzeit!“
    Wie sich das Schulmuseum Friedrichshafen zum modernen Lernort entwickelt und in der Corona-Pandemie neue Wege beschritt.
  • Etwas Schönem einen Rahmen geben
    In seiner Werkstatt umgibt sich Axel Heizmann mit Dingen, die ihm gut tun, und kreiert Preisverdächtiges, das praktisch und nachhaltig ist.
  • „Jeder Strich, den man macht, bleibt“
    Hans Zender, der Komponist im Meersburger Glashäusle.

Natur und Umwelt

  • Mit Strom von der Sonne das Klima verbessern
    Bürgersolardächer gab's schon vor 20 Jahren - und sie liefern heute noch grüne Energie. Aber auch ganz neue Projekte wie das Markdorfer Sonnenkraft-Netzwerk oder die Agro-Photovoltaik in Kressbronn und Meckenbeuren zeigen, wie die Energiewende geht.
  • Vergissmeinnicht und seine Freunde
    In drei Anläufeb hat die Landesgartenschau bleibende Werte für die Stadt Überlingen geschaffen.
  • Auf der Suche nach dem Glückspilz: Es muss nicht immer Trüfel sein
    Die Mitglieder der Pilzkundlichen Arbeitsgemeisnschaft Friedrichshafen und Pilzfreunde Überlingen snd stille Genießer, freudige Sammler und profunde Erklärer in Theorie und Praxis.
  • Im Spiegel von 100 Jahren Forschung und Bewirtschaftung
    Der Bodensee ist ein wertvoller Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen. Auch wir Menschen nutzen ihn in vielfältiger Weise, zu Gewinnung von Trinkwasser, für die Fischerei oder als Erholungsgebiet. Diese Funktionen kann der Bodensee nur erfüllen, wenn sein Ökosystem intakt ist - eine vielschichtige Aufgabe.
  • Küchenfertige Weinbergschnecken aus dem Linzgau
    Warum Andreas Herrlich in Andelshofen zu Tausenden Schnecken züchtet und das eine Art Klima-Experiment ist.
  • Wo sind all´die Vögel hin?
    Die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee (OAB), ein Zusammenschluss aus ehrenamtlichen Vogelkundlern aus drei Nationen, hat sich Ende der 1970er-Jahre zum Ziel gesetzt, alle zehn Jahre ein Bild der Vogelwelt des gesamten Bodenseeraums zu zeichnen. Die Ergebnisse belegen regional, was auch überregional bereits in aller Munde ist: Unseren Vögeln geht es schlecht.
  • Der Hühnerflüsterer
    Der 17-Jährige Nic Dilger aus Tettnang schenkt Tieren ein zweites Leben - und macht damit nicht nur sich glücklich.
  • Den Wald als Ganzes im Blick
    Speckholz, Riedlewald und Fährtholz sind nur einige der zahlreichen Arbeitsplätze von Karin Beer. „Käferholz“ ist zwar kein Flurname, gehört aber auch zum Arbeitsbereich der Forstoberinspektorin. Seit 1. August 2020 ist sie Revierleiterin im Friedrichshafener Stadtwald.
  • Im Wald herrscht „Eintritt frei“
    Kurzinterview mit Försterin Karin Beer.
  • Wasenmoos erwacht aus seinem Dornröschenschlaf
    Das Naturschutzgebiet Wasenmoos zwischen Tettnang-Höll und Obermeckenbeuern war das einzige Moor mit wertvollen Hochmoorbereichen im Bodneseekreis. Aber um das 27 Hektar große Stückchen Land steht es nicht besonders gut. Das Hochmoor ist verschwunden und das verbliebene Moor stark entwässert. Seit drei Jahren wird das Wasenmoos Stück für Stück renaturiert.

Geschichte und Chronik

  • Vaccination auf des Königs
    Geheiß Ein „Kreisimpfzentrum“ im Jahr 1857: „Die Impfstube“ des Malers Reinhard Sebastian Zimmermann aus Hagnau.
  • Die Pesttraktate der Ärzte Reichlin und Meldegg
    Vom Leben und Wirken einer Überlinger Arztfamilie in früheren pandemischen Zeiten.
  • Moderne Architektur mit historischen Elementen
    Die Bodan-Werft in Kressbronn ist Erinnerungsort, Industriedenkmal und kulturelles Zentrum zugleich.
  • Hochgeachteter Sohn eines bäuerlichen Terroristen
    Eine Gedenktafel auf dem Friedhof eines italienischen Bergdorfs erinnert bis heute an den Pfarrer Genhard Betzle. Dessen Lebensgeschichte begann in einer räuberischen Familie aus der Nähe von Tettnang. Ein Krimi aus dem 18. Jahrhundert.
  • Hilfe zur Selbsthilfe
    Vor 150 Jahren wurde in Tetnang mit der „Creditbank für Landwirtschaft & Gewerbe“ Die Keimzelle der regionalen Volksbank gegründet. Eine Geschichte über Genossenschaften und die des Geldes.
  • Aufgetaucht nach 3000 Jahren
    Unterwasserarchäologische Untersuchungen in der Bucht von Wasserburg brachten einen spektakulären Fund zu Tage. Die Bergung und Konservierung des Einbaums aus der Bronzezeit beschäftigt diie Experten viele Jahre.
  • Als es noch eine „Richtlinie zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Lehrwerkstatt“ gab
    Nach der ersten firmeneigenen Lehrwerkstatt 1919 richtete der Maybach-Motorenbau vor 100 Jahren eine Werkschuke ein. Tausende junge Menschen haben seither bei MTU am Standort Friedrichshafen ihre Lehrlingsausbildung durchlaufen. Wie das nach Anfang der 1950er-Jahre daran erinnert sich Siegfried Rehm.
  • Nirgendwo auf der Welt gibt es einen schöneren Sternenhimmel
    Seit 50 Jahren ist das Zeltlager Benistobel für Kinder und ihre Betreuer in den Ferien eine Art Parallel-Universum.
  • Chronik des Landkreises
  • Chronik der Städte und Gemeinden
  • Neuveröffentlichungen über den Bodenseekreis