Keine Belästigungen in unseren Schwimmbädern

Mit einem klaren "Nein!" sollen Kinder und Jugendliche antworten können, die im Schwimmbad oder anderswo sexuell belästigt werden. Diesem Ziel hat sich die aktuelle Kampagne des Bodenseekreises verschrieben, die die Frauen- und Familienbeauftragte des Landkreises auf den Weg gebracht hat.

Zwar gibt es aktuell glücklicherweise bei uns keine herausragenden Probleme in diesem Bereich, betont Veronika Wäscher-Göggerle, die Frauen- und Familienbeauftragte des Bodenseekreises. „Sexuelle Belästigung in Schwimmbädern hat es aber schon immer gegeben, weshalb hierfür auch immer wieder sensibilisiert werden muss“, so Wäscher-Göggerle. Vor allem sollten Kinder und Jugendliche in der Lage sein, „Nein!“ zu sagen und wissen, wo es Hilfe gibt, wenn ihnen jemand zu nahe kommt. Auch außenstehende Badegäste sollen zu Zivilcourage ermutigt werden.

Neben typischen Situationen, die "gar nicht gehen" und gegen die sich jedes Kind und jeder Jugendliche sofort wehren sollte - beispielsweise das Filmen mit dem Handy in der Umkleidekabine - enthalten die kompakt gefalteten Infoheftchen deshalb auch nützliche Kontaktdaten von Polizei, Jugendamt und der Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch.

Wer will, kann auch gleich ein Zeichen setzen: zur Initiative gibt es ein originelles abwaschbares Tattoo mit einem bestärkenden und gleichzeitig "coolen" Motiv. Ein klares NO! mit starken Engelsflügeln und scharfen Krallen soll auch den jungen Träger oder die Trägerin darin unterstützen, sich nichts gefallen zu lassen. Weil der Bodenseekreis eine beliebte Urlaubsregion mit vielen internationalen Gästen ist, wurde das Infoheftchen zweisprachig in Deutsch und Englisch verfasst.

Wird die Kampagne gerade jetzt gestartet, weil es im Landkreis so viele Flüchtlinge gibt? „Nein“, stellt Veronika Wäscher-Göggerle klar. "Uns ist nicht bekannt, dass es hier seither eine Zunahme an Übergriffen gegeben hätte. Tatsächlich ist es aber so, dass es in jeder Gesellschaft Themen gibt, über die man nicht hinwegsehen darf, sondern die immer wieder angesprochen werden müssen", erklärt die Expertin. Häusliche Gewalt sei solch ein Beispiel, wie eben auch ein zunehmend enthemmter und sexualisierter Umgang in vielen öffentlichen Bereichen. "Es wäre absurd und ein völlig falsches Signal, wenn wir nun nicht mehr über solche Themen sprächen, weil wir aktuell mehr Geflüchtete als gewohnt im Land haben", so Wäscher-Göggerle weiter. 

Schicke eine E-Mail mit Deiner Postadresse an
veronika.waescher-goeggerle@bodenseekreis.de
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