Was sind Schimmelpilze?
Schimmelpilze gehören zu den Mikroorganismen. Die meisten der über 100.000 beschriebenen Schimmelpilzspezien sind überall verbreitet, wobei bei einer Untersuchung die meisten Spezies der Gattung Alternaria, Aspergillus, Cladosporium und Pencicillium in Innenräumen nachgewiesen wurden.
Schimmelpilzwachstum in Innenräumen
Schimmelpilzbelastungen in Innenräumen sind abhängig von den raumklimatischen Bedingungen, der Lüftungssituation und der Gestaltung und Nutzung des Innenraumes. Ausreichende Feuchtigkeitm organische Nährstoffe und höhere Temperaturen begünstigen den Pilzwachstum. Häufige Schimmelpilzquellen sind somit durchfeuchtete Materialien wie zum Beispiel Mauerwerk, Papier, Tapeten, Dämmmaterial, feuchtes Holz, Isolierschichten auf Zellulosebasis, Fugen in Feuchtbereichen (z. B. Silikonfugen), Staub (z. B. Baustaub, Hausstaub oder Staub in Teppichen), raumlufttechnische Anlagen, Luftbefeuchtungsgeräte, Topferde von Zimmerpflanzen, Lebensmittel und Tierfutter, Müll, Fäkalien von Tauben und Stubenvögeln.
Gesundheitlich Gefährdung
Das Einatmen und Leben mit Schimmelpilzen gefährdet die Gesundheit. Schimmelpilze produzieren flüchtige organische Verbindungen (MVOC), die teilweise zu einer "erdigen" oder "muffigen" und manchmal unangenehmen Geruchswahrnehmung führen. Sie können aber auch Schimmelpilzinfektionen bei abwehrgeschwächten Personen sowie allergische (z. B. Reizungen der Nasenschleimhäute, Schnupfen, Husten, Atemnot und Asthma) und toxische Reaktionen auslösen.
Maßnahmen zur Verminderung von häuslicher Schimmelpilzbelastung
Die häusliche Schimmelpilzbelastung kann durch folgende Maßnahmen gemindert werden: Am Gebäude auftretende Baumängel und Bauschäden sollten schnellstmöglichst behoben werden. Neubauten sollten vor dem Bezug austrocknen. Es ist auch ratsam, die Luftfeuchtigkeit durch richtiges Lüften und Heizen niedrig zu halten (< 50 % r. F.). Empfohlen wird daher eine regelmäßige Stoßlüftung (etwa 4 x täglich für 2 - 5 Minuten). Tagsüber sollte eine Raumtemperatur von 20° C erreicht und starke räumliche und zeitliche Temperaturschwankungen vermieden werden. Im Winter sollte auf das Heizen der Schlafräume nicht verzichtet werden, diese sollten eine Raumtemperatur von 18° C aufweisen. Große Möbelstücke sollten einen Mindestabstand von 5 cm zur Wand halten, um die Luftzirkulation in den Räumlichkeiten zu ermöglichen. Der Verzicht auf Staubfänger, Zimmerpflanzen und Haustiere im Bereich der Schlafräume wird ebenfalls empfohlen. Die Wäsche sollte keinesfalls in niedrig temperierten Räumen zum Trocknen aufgehängt werden. Große Wasserdampfmengen, die in einzelnen Räumen (z. B. beim Kochen oder Duschen) entstehen, sind durch gezieltes Lüften sofort nach außen zu „lüften“. Außerdem sollten keine Luftbefeuchter benutzt sowie Abfalleimer und Wertstoffmüll häufig entleert und gereinigt werden.
Maßnahmen zur Beseitigung von häuslicher Schimmelpilzbelastung
- Mieter sollten zunächst ihren Vermieter über den Schimmelbefall in ihrer Wohnung informieren, so dass dieser die Sanierungsmaßnahmen durchführen bzw. beauftragen kann.
- Es ist sinnvoll, zunächst mit den „ungiftigen“ und weniger aufwendigen Verfahren zu beginnen. Bevorzugt werden sollten vor allem jene Methoden ohne Einsatz von chemischen Substanzen. Chemische Schimmelbekämpfungsmittel beinhalten meist Chlor oder organische Fungizide. Sie weisen oft starke Eigengerüche auf und können die Raumluft mit anderen gesundheitsschädlichen Substanzen belasten. Wenn überhaupt, sollten Substanzen verwendet werden, die sich schnell verflüchtigen.
- Verschimmelte Materialien entfernen. Bei stärkerem Befall an den Wänden, sollte auch der befallenen Putz entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass sich durch Stäube freiwerdende Pilzsporen nicht weiter verbreiten.
- Die befallenen Stellen gründlich reinigen. Zur Reinigung eignen sich medizinischer Alkohol, Salmiakverdünnung, Spiritus, Essig sowie Lösung aus Wasser, Brennspiritus und Salicylsäure.
- Bei der Anwendung dieser Mittel kommt es zu Gasfreisetzung und beißenden Gerüchen. Deshalb empfiehlt sich die Reinigung bei geöffnetem Fenster.